Jan 22
Die Sache mit der Wurmkur – Entwurmung beim Hund
Vorwort:
Da uns das Thema “Entwurmung bei Hunden” sehr am Herzen liegt, hier ein wirklich interessanter Blogbeitrag. Wir wollen hier einen Denkanstoss zu diesem Thema liefern, bitte nehmt Euch die Zeit diesen bis zum Ende zu lesen !
Wir persönlich lassen bei unseren Hunden ca. alle 3 Monate eine Stuhluntersuchung auf Parasiten machen, (Kosten bei unserem Tierarzt 12 €)
In den letzten 5 Jahren hatte Maya nur ein einziges mal einen Befall von Spulwürmern, da haben wir dann auch gezielt nur gegen Spulwürmer behandelt – und uns nicht ein Breitband Nervengift für alle möglichen Arten von Würmern aufschwatzen lassen.
Präventiv geben wir zur jeder Mahlzeit einen Esslöffel voll handelsübliche Kokosflocken ins Futter.
Vielen Dank an Tierarzt Dirk Schrader, für den folgenden Gastartikel zum Thema Wurmkur bei Hunden auf unserem hundeallerlei Video-Blog.
Die Sache mit der Wurmkur – Entwurmung beim Hund
„Guten Tag! Ich hätte gern eine Wurmkur für meinen Hund. Und sicherheitshalber für meine Katze auch eine.“
Derartiges hören wir mehrmals täglich am Tresen unserer Praxis und – merkwürdigerweise vermehrt am Samstag, besonders dann, wenn das Wartzezimmer „knallvoll“ ist.
Es nervt wirklich.
Wir fragen dann: „Was für Würmer haben denn Ihr Hund und ihre Katze?“
Antwort so oder so ähnlich: „Ja, nö, die haben keine – aber meine Frau schickt mich.“
„Ach was!“ hätte Loriot jetzt wohl gesagt.
Dann steht man da wie „Ochse“ und fragt sich, was das soll?
„Ach so, Sie wollen mal wieder ihr Gewissen reinwaschen. Und Ihre Frau, die hat am Samstag alles im Griff. Sie erinnert sich an die Horrorstories in irgendwelchen bunten Blättchen, in denen regelmäßige Wurmkuren für Hunde und Katzen gefordert werden…“
Wir sind aber Tierärzte und keine Verkaufsschwengel der Pharmaindustrie. Wir haben die Verantwortung bei der Übergabe oder Rezeptur von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Und die verordnet man wann? Dann, wenn es notwendig ist. Aber – mal für jeden Konsumdussel zum hinter die Löffel kleben: Wurmkuren sind – wie viele andere Arzneimittel in der Regel – verschreibungspflichtig.
Wurmkuren sind Gifte, die nicht nur von Würmern aufgenommen werden, sondern auch vom Hund. In der Mehrzahl sind es neurotoxische Stoffe, die bei Würmern zu Lähmungen führen, damit sie über den Stuhlgang ausgeschieden werden. Die Hersteller solcher Mittel behaupten zwar, „die machen beim Hund oder der Katze nix..“, was zu bezweifeln wäre, denn die meisten dieser Stoffe sind geeignet, Nervenschäden auch beim Wirtstier zu verursachen – besonders bei regelmäßiger Gabe. Zudem machen sie das Immunsystem „platt“. Man frage mal die Pharmafuzzies an den Universitäten, was eine LD50-Dosis ist…
Damit eines klar ist: Parasiten wie Würmer oder sonstige Fieslinge gehören nicht in den Darm eines Hundes oder einer Katze. Wenn ein Befund da ist (Kotuntersuchung im Labor), dann sollte man derartige Mittel gezielt nutzen – aber bitte nicht als „Dauerberieselung“ und schon gar nicht, um auf kurzem Wege sein Gewissen zu beruhigen.
Übrigens: die meisten Wurmkuren sind teurer als die Kotuntersuchung im Labor.
Kürzlich brachte es mein Sohn Steven fertig, sich eine geschlagene halbe Stunde mit einer Hundehalterin „ein´ abzusabbeln“, die es sich in den Kopf gesetzt hatte, mal eben eine Wurmkur beim Tierarzt „`rauszuholen.“
Maine Güde, es nervt, wenn Tierhalter ohne nachzudenken an Gifte ranwollen, um sie ihren Haustieren nach ihrem Gusto reinzuballern.
Warum diese Sprache? Die perfiden Strategien in den oberen Etagen der Pharmafirmen führen tatsächlich zu partieller Verblödung vieler Tierhalter: 1000 Lügen machen eine Wahrheit – zum Segen der Pharmaumsätze und der Bonis der Vorstände. Hinterhältig wird den Tierärztinnen uns Tierärzten bei Kongressen mit schönen Schaubildchen und anschliessendem „GetTogether am Buffet“ verklart, wie viel Kohle sie den Tierhaltern aus der Tasche leiern können, wenn sie nur immer auf der Angstkeule herumreiten. Unverschämterweise macht man so Tierärztinnen und Tierärzte zu Zombies, die ohne nachzudenken hinter der Kohle her jachtern. Der so geschaffene Mainstream macht´s möglich.
Erinnern wir uns: Irgendwann kam eine Pharmafirma auf die Idee, den Umsatz ihrer Wurmmittel dadurch anzuheben, indem sie diesen Werbeslogan kreierten: „Die leckere Wurmkur“ – wohl wissend dass die meisten Tierhalter die leckere Wurmkur mit „Leckerlies“ verwechseln…
Es war übrigens dieselbe Firma, die den Tierärztinnen und Tierärzten Aufkleber andrehte, auf denen der schöne Satz zu lesen war: „Haben Sie heute schon ihren Tierarzt gelobt?“
Maine Güde…aua aua.
Dirk Schrader, Hamburg Tierärztliches Institut für angewandte Kleintiermedizin
Vielen Dank fürs teilen !
Und schreibt gerne Eure persönlichen Erfahrungen mit Wurmkuren beim Hund als Kommentar !
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Dez 05
„Ich will Keeeeeeeekse!“ Rezepte zum selber backen von Hundekeksen
„Ich will Keeeeeeeekse!“
Weihnachtsbacken für unsere vierbeinigen Krümelmonster
So, jetzt wird´s langsam Zeit, den Backofen anzuschmeißen und die Plätzchenproduktion zu starten. Da ich mit meinen letztjährigen Backkreationen bei den Zweibeinern kläglich gescheitert bin, kommen diesmal die Vierbeiner in den Genuss. Und was soll ich sagen, bei den Fellnasen kommen meine Kekse richtig gut an! Ich liebe Hunde, die meine Plätzchen lieben – Weihnachten ist ja schließlich das Fest der Liebe. Also teile ich mein Hundekeks-Rezept liebend gern mit Euch.
Kokos-Gemüsecrunchies mit Käse – Hundekekse
Zutaten:
150 gr. Hundegemüseflocken (z.b. von haustierkost.de)
50 gr. Kokosflocken
150 gr. Quark
6 EL Milch
6 EL Öl (z.B. Oliven – + Rapsöl)
1 Eigelb
1 kleiner Apfel
50gr. Mozzarella
Zubereitung:
Gemüseflocken zermahlen, Apfel und Mozzarella fein reiben, mit allen anderen Zutaten zu einem festen Teig mischen. Zu kleinen Kugeln formen (oder 1cm dicke Teigschicht mit Plätzchenformen ausstechen) und auf einem Backbleck mit Backpapier ca. 40 Minuten bei 130 Grad Umluft backen. Vor dem Verzehr gut auskühlen lassen!!!
Übrigens: dieses und noch viele andere Rezepte für gesunde, leckere Hundekekse, inklusive Ernährungstipps, von sehr interessanten Hundemenschen findet ihr im neuen E-Book von Westwing Home&Living.
Download des kostenlosen Ebooks Hundekekse hier: KLICK
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Okt 18
Die Kastration beim Hund – Ein Paradigmenwechsel / Neue Forschungserkenntnisse zum Thema Kastration
Vorwort:
Da uns das Thema “Kastration bei Hunden” aus vielfältiger eigener Erfahrungen sehr am Herzen liegt, hier ein wirklich interessanter Blogbeitrag. Wir wollen hier einen Denkanstoss zu diesem Thema liefern, bitte nehmt Euch die Zeit diesen bis zum Ende zu lesen !
Vielen Dank an Tierarzt Ralph Rückert für diesen Gastartikel auf unserem hundeallerlei Video-Blog.
Die Kastration beim Hund – Ein Paradigmenwechsel / Neue Forschungserkenntnisse zum Thema Kastration
Es ist nicht so, dass ich nicht schon seit einigen Jahren die Glocken hätte läuten hören. Immer wieder kamen Studien heraus, die den Verdacht nährten, dass die Nebenwirkungen der Kastration des Hundes bei beiden Geschlechtern weit über das hinausgingen, was wir bisher für gegeben erachtet hatten. Es handelte sich aber erstmal nur um einzelne Veröffentlichungen, die teilweise auch gleich wieder mit Gegenstudien angegriffen wurden. Nun sind aber erste sogenannte Metaanalysen im Umlauf, also Arbeiten, die die Ergebnisse mehrerer Studien zu einem Thema zusammenfassen. Auch deren Folgerungen sind nach wie vor beileibe nicht unumstritten, aber es zeichnet sich doch ein klarer Trend ab, auf den ich als Praktiker an der Front reagieren muss.
Prof. Dr. Börne aus dem Münsteraner Tatort-Team sagte in der letzten Folge sinngemäß: Feste Überzeugungen sind was für schlechte Ärzte, Heilpraktiker und Taxifahrer! Er hat auf jeden Fall damit recht, dass gute Mediziner sich immer darüber im Klaren sein müssen, dass die Medizin eine Wissenschaft ist und dass die Wissenschaft nicht stillsteht. Das kann manchmal, so erschreckend das sowohl für Arzt als auch Patienten sein mag, zu einem recht abrupt wirkenden Kurswechsel führen. Und genau so etwas kündigt sich jetzt bezüglich der Hundekastration an.
Was haben wir bisher als Tatsachen gesehen? Trennen wir es mal der Übersichtlichkeit halber nach Geschlecht auf und fangen wir mit der Hündin an. Während unserer immer schon sehr ausführlichen Kastrationsberatung wurden Besitzer von Hündinnen seit jeher auf die folgenden Risiken hingewiesen:
-Harninkontinenz (Harnträufeln), das um so wahrscheinlicher auftritt, je schwerer die Hündin wird.
-Fellveränderungen (Baby- oder Wollfell), sehr häufig auftretend bei langhaarigen Rassen.
-Fettleibigkeit, die vor allem dann entsteht, wenn die Fütterung nicht an den reduzierten Kalorienbedarf nach einer Kastration angepasst wird.
-Seit einigen Jahren weisen wir auch auf unsere persönliche Erfahrung hin, dass die unter Hunden weit verbreitete Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) so gut wie ausschließlich bei kastrierten Tieren festgestellt wird.
Das war’s aber auch schon. Was haben wir als Vorteile erwähnt?
-Keine Läufigkeit mehr (keine Blutung, keine ungewollte Fortpflanzung)
-Je nach Zeitpunkt der Kastration so gut wie vollständige Verhinderung von Mammatumoren (Brustkrebs)
-Definitive Vermeidung von Eierstock-Tumoren und der Gebärmutter-Vereiterung (Pyometra)
-Stabilisierung der Psyche durch Vermeidung starker hormoneller Schwankungen im Rahmen der Läufigkeit, allerdings mit der Einschränkung, dass bei manchen Hündinnen nach der Kastration ein gewisser Testosteron-Überhang entsteht, was die Hündin insgesamt männlich-grimmiger machen kann.
Auch das Für und Wider der im angloamerikanischen Kulturraum so weit verbreiteten Frühkastration (vor der ersten Läufigkeit) wurde besprochen. Ich bilde mir ein, dass ich nie einen Hündinnen-Besitzer zu etwas gedrängt habe. Mir war immer wichtig, dass der Verantwortliche in möglichst umfassender Kenntnis der aktuellen Faktenlage eine Entscheidung trifft und dann deren Vor- und Nachteile akzeptiert.
Beim Rüden war die Kastration immer eine Kann-aber-muss-nicht-Geschichte. Die krankheitsverhütenden Auswirkungen waren recht überschaubar, die Nebenwirkungen auch.
Nachteile:
-Auch beim Rüden tritt gelegentlich Harninkontinenz auf, aber viel seltener als bei der Hündin.
-Das gleiche gilt für Fellveränderungen.
-Das Problem des verringerten Kalorienbedarfs besteht völlig analog zur Hündin, also werden Rüden, die nach der Kastration die gleiche Futtermenge wie zuvor bekommen, ebenso fettleibig.
-Ebenfalls wie bei der Hündin stellen wir Schilddrüsenunterfunktionen eigentlich nur bei kastrierten Tieren fest.
Bezüglich der Vorteile lag die Hauptbetonung immer auf einer vom Besitzer erhofften Modifikation des typischen Rüdenverhaltens (Markieren, sexuell motivierte Aggression, Streunen, etc.). Von einer krankheitsverhütenden Wirkung ging man aus bezüglich:
-Hodentumoren (logisch!)
-Prostatatumoren
-Gutartiger Prostatavergrößerung
-Perianaltumoren
Auch in dieser Frage haben wir keinen Besitzer zu irgendetwas gedrängt, sondern eine eigene, auf Fakten beruhende Entscheidung gefördert. Allerdings sind wir seit der Markteinführung des Suprelorin-Implantates, das einen Rüden für eine bestimmte Zeit hormonell und reversibel – sozusagen auf Probe – kastriert, auch in Bezug auf diese Operation sehr zurückhaltend geworden.
Insgesamt kann man sagen, dass wir bei beiden Geschlechtern bis vor einiger Zeit der Ansicht waren, dass die Vorteile die Nachteile eher überwiegen. Wir haben diesen Standpunkt nicht nur vertreten, sondern durchaus selbst befolgt. Unsere Ridgeback-Hündin Nandi, die vor vier Jahren gestorben ist, war kastriert. Laurin, der jetzt zehn Jahre alte Rüde unserer Tochter, ist ebenfalls kastriert. Unser jetziger Hund, der vier Jahre alte Terrier-Rüde Nogger, ist es dagegen nicht. Was hat sich geändert? Ich muss dazu etwas weiter ausholen, bitte halten Sie durch!
Ich behaupte, dass die Tiermedizin als Wissenschaft sich zu lange auf sehr alten Studien zu dieser Thematik ausgeruht hat. Viele der Daten, mit denen wir argumentiert haben, stammen aus den Siebziger-Jahren des vorigen Jahrhunderts. In letzter Zeit aber setzt sich in der medizinischen Wissenschaft ein neues Denken durch, die sogenannte Evidenzbasiertheit, was (vereinfacht) bedeutet, dass sich möglichst jede medizinische Vorgehensweise auf tatsächlich beweisbare Fakten stützen sollte. Dementsprechend wird momentan alles in Frage gestellt, was immer schon als Tatsache galt, aber nie so richtig bewiesen wurde. So wuchs auch der Drang der Forscher, das alte Thema der Kastration erneut aufzugreifen. Wie weiter oben schon erwähnt: Zuerst waren es einzelne und stark in Zweifel gezogene Studien, die zur Veröffentlichung kamen und noch keinen echten Anlass für einen Kurswechsel darstellten. Inzwischen verdichtet sich die Datenlage aber derart, dass man sie nicht mehr ignorieren kann.
Was ist jetzt das Problem, fragen Sie? Das Hauptproblem, mit einem Wort ausgedrückt, ist Krebs! Mit der Kastration wird einerseits das Auftreten bestimmter Tumore verhindert, andererseits aber steigt das Risiko für andere Krebsarten, und zwar wahrscheinlich so deutlich, dass das gesamte bisherige Kastrationskonzept in Frage gestellt wird. Einer der wichtigsten Grundsätze der Medizin lautet: Nihil nocere! Niemals schaden! Für mich sieht es inzwischen fast so aus, als ob man einen Hund nicht mehr ohne strengste Indikationsstellung kastrieren könnte, ohne diesen Grundsatz zu verletzen.
Eine der umfassendsten und bezüglich der Fallzahlen beeindruckendsten Arbeiten zu dem Thema ist für mich “Evaluation of the risk and age of onset of cancer and behavioral disorders in gonadectomized Vizslas (Risiko und Erkrankungsbeginn von Krebs und Verhaltensstörungen bei kastrierten Vizslas)”. In dieser im Februar diesen Jahres im angesehenen Journal of the American Veterinary Medical Association veröffentlichten Studie greift die Kollegin Christine Zink auf die Daten von 2505 (!) ungarischen Vorstehhunden (Magyar Vizsla) zurück. Es macht im Rahmen eines Blog-Artikels wie diesem keinen Sinn, detailliert auf Kollegin Zinks Ergebnisse einzugehen, aber alles in allem muss man feststellen, dass kastrierte Tiere beiderlei Geschlechts ein teilweise um ein Mehrfaches erhöhtes Risiko aufwiesen, an bestimmten Krebsarten (Mastzelltumore, Hämangiosarkom, Lymphosarkom) zu erkranken, und das auch noch zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als intakte Artgenossen. Auch bestimmte Verhaltensstörungen, vor allem die Angst vor Gewittern, kamen bei kastrierten Tieren deutlich häufiger vor. Andere Studien belegen, dass das Risiko für die Entwicklung eines Osteosarkoms (Knochenkrebs) für kastrierte Hunde um das drei- bis vierfache erhöht ist. Selbst die Datenlage zur Verhinderung von Gesäugetumoren durch die Kastration steht unter Beschuss. Und bösartige Prostatatumoren beim Rüden treten bei Kastraten nicht seltener, sondern häufiger auf!
Insgesamt wird die erhöhte Anfälligkeit für Tumorerkrankungen aktuell mit einer durch den Wegfall der Geschlechtshormone zusammenhängenden Beeinträchtigung des Immunsystems in Zusammenhang gebracht. Dafür spricht auch, dass bei kastrierten Hunden offenbar sogar eine höhere Infektanfälligkeit nachzuweisen ist.
Besonders bedrückend ist für mich, dass eine Kastration fast sicher das Auftreten von Hämangiosarkomen, den berüchtigten Milztumoren, fördert. Ich bin auf diese Erkrankung in einem früheren Blogartikel schon einmal eingegangen. Mit dieser extrem bösartigen und gefährlichen Tumorart haben wir es bei älteren Hunden andauernd zu tun. Unsere Nandi wurde aufgrund metastasierter Milztumore eingeschläfert. Die Vorstellung, dass wir diese fiese Krankheit durch Kastration auch noch gefördert haben sollen, finde ich einfach schrecklich. Meine amerikanische Kollegin und Krebsspezialistin Alice Villalobos findet dafür einen sehr passenden Ausdruck: Earth shattering!
Damit leider nicht genug: Auch verschiedene orthopädische Probleme werden inzwischen mit der Kastration in Verbindung gebracht. Bezüglich Kreuzbandrissen scheint es bereits unumstritten festzustehen, dass diese Verletzung bei kastrierten Tieren deutlich häufiger vorkommt. Es gibt aber auch Hinweise, dass sogar Hüftgelenkarthrosen bei Kastraten früher und schlimmer auftreten. Letzteres scheint aber noch nicht wirklich sicher. Ziemlich klar dagegen ist der Zusammenhang zwischen der Kastration und der häufigsten endokrinologischen Störung des älteren Hundes, der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).
Nachdem, wie schon erwähnt, momentan alles in Frage gestellt wird, was bisher galt, könnte man noch einige Punkte mehr aufführen, aber das bringt uns an dieser Stelle nicht weiter. Wenn wir den Grundsatz, niemals schaden zu wollen, ernst nehmen, ist es hier und jetzt Zeit für einen Kurswechsel. Wir können beim Hund nicht mehr guten Gewissens einfach so im Vorbeigehen kastrieren! Selbstverständlich wird es nach wie vor Hunde geben, die nach sorgfältigster Abwägung der individuellen Umstände trotzdem kastriert werden. Da mögen bestimmte Haltungsbedingungen (Hündin und Rüde im gleichen Haushalt) vorliegen oder gute medizinische Gründe (Perianaltumore oder eine Perinealhernie beim Rüden, chronische oder akute Gebärmuttererkrankungen bei der Hündin), die einfach keine andere Wahl lassen. Von solchen klaren Indikationen aber abgesehen werden wir in Zukunft mit Kastrationen in unserer Praxis noch zurückhaltender sein als wir es in den letzten Jahren sowieso schon waren.
Ach ja, ein letzter Punkt vielleicht noch: In letzter Zeit scheint es sich zu häufen, dass Hundetrainerinnen und Hundetrainer es sich zutrauen, speziell bei Rüden eine Kastrationsindikation zu stellen, um Erziehung und Handling zu erleichtern. Die Besitzer treten dann an uns heran mit der Bitte, den Hund zu kastrieren, weil es die Trainerin oder der Trainer so angeraten habe. Davon kann unter Berücksichtigung der erläuterten Faktenlage natürlich gar keine Rede sein! Eine sich eventuell etwas schwieriger als erwartet gestaltende Erziehung stellt zumindest in unserer Praxis keine ausreichende Begründung für diesen Eingriff dar.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass Besitzer von Hunden, die irgendwann in unserer Praxis kastriert wurden, jetzt darüber unglücklich oder gar auf uns sauer sind. Das ist einerseits auf der emotionalen Ebene ein Stück weit nachvollziehbar, andererseits kann ich den Vorwurf nur an die in der Forschung arbeitenden Stellen weitergeben. Ich bin als Praktiker von der Forschung und ihren Erkenntnissen abhängig und beileibe nicht glücklich, dass man sich bezüglich dieses Themas gute dreißig Jahre auf alten Lorbeeren ausgeruht hat. Davon abgesehen: Bitte keine Panik, dazu gibt es absolut keinen Anlass. Wenn wir beispielsweise bei einer bestimmten Tumorart von einer Verdreifachung des Risikos sprechen, klingt das im ersten Moment wirklich übel. Wenn man sich aber klar macht, dass diese Tumorart an sich nur eine Wahrscheinlichkeit von 1,5 Prozent hat, dann bedeuten die aus einer Verdreifachung des Risikos resultierenden 4,5 Prozent immer noch, dass ein ganz bestimmter Hund diesen Tumor zu 95,5 Prozent NICHT bekommen wird.
Viele, nicht zuletzt Kolleginnen und Kollegen, werden einwenden, dass ein solcher Kurswechsel langfristig auch wieder bestimmte Konsequenzen haben wird. Stimmt! Wir werden bei intakten Hündinnen eventuell wieder öfter Gesäugetumoren und ganz sicher wieder mehr Gebärmutter-Vereiterungen (Pyometren) sehen. Aber auch das ist eben eine Sache der Risikoabwägung. Ein gut aufgeklärter Besitzer wird sowohl ein Gebärmutter-Problem als auch einen Gesäugetumor frühzeitig erkennen und entsprechend beim Tierarzt vorstellen. Die Chancen einer frühen und erfolgreichen chirurgischen Intervention sind dann ganz entschieden besser als bei einem Hämangiosarkom der Milz oder gar einem Lympho- oder Osteosarkom.
Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass ich mit dieser für meine Praxis geltenden Positionsfestlegung in das sprichwörtliche Wespennest steche, und zwar gleichermaßen bei Hundebesitzern und bei Tierärzten. Sicherlich wird es viele Praxen geben, die bereits einen vergleichbaren Standpunkt eingenommen haben, dies aber nicht per Blog-Artikel öffentlich machen. Andere Kolleginnen und Kollegen werden meine Einlassungen als viel zu vorschnell verurteilen und nach immer noch beweiskräftigeren Studien rufen. Mir geht es um zwei Punkte: In erster Linie möchte ich mit diesem Artikel meine Kunden darüber informieren, dass sich etwas Grundlegendes geändert hat. Darüber hinaus würde ich ungern erleben, dass wir, wie damals bei der Verlängerung der Impfintervalle, eine neue Entwicklung komplett verpennen, um dann 5 bis 10 Jahre hinter den Amerikanern her zu hinken.
Sobald sich der Staub etwas gelegt hat (was noch einige Zeit dauern kann), werden wir für unsere Kunden ein Aufklärungsformular verfassen, in dem alle bis zu diesem Zeitpunkt als gesichert geltenden Fakten aufgeführt sind.
Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr
Ralph Rückert
© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Bei den Quellen 16, 89077 Ulm / Söflingen http://www.tierarzt-rueckert.de
Vielen Dank fürs teilen !
Und schreibt gerne Eure persönlichen Erfahrungen mit Kastration beim Hund als Kommentar ! 🙂
Apr 01
Könntet Ihr bitte für hundeallerlei voten ; vielen dank :-))))
guten tag liebe hundefreunde, könntet ihr bitte für unsern hunde-video-blog hundeallerlei voten ? ganz lieben dank :-)) <3 http://www.besucher-award.de/abstimmung/tiere.html
Aug 29
„Hundefreigang“ – Die App, die Leben retten und Geld sparen kann.
Hier ist das Hundefreigang Video, in diesem Video werden die Koordinaten zum 1. Kölner Hunde-Geocaching gezeigt !
„Hundefreigang“ – Die App, die Leben retten und Geld sparen kann.
Sie sind der Alptraum jedes Hundebesitzers: Giftköder. Wo die tödlichen Happen ausgelegt sind, merkt man im schlimmsten Fall erst, wenn´s zu spät ist. Deshalb ist es für viele Hundebesitzer selbstverständlich, beim Gassi gehen genau aufzupassen und andere vor entdeckten Giftködern zu warnen. Um das sofort direkt vor Ort machen zu können, gibt es die mobile Smartphone App „Hundefreigang“ (einmalig 1,59 Euro). Auf der Startseite gibt es eine Kartenansicht und verschiedene Icons. Zwei davon sind „Lebensretter“:
Drückt man auf das Totenkopf Icon, erscheint auf der Karte ein Fähnchen an dem Standort, an dem man einen Giftköder gefunden hat. Dies und ein zusätzliches akustisches Signal warnen dann alle anderen Hundefreigang App User.
Eine sinnvolle Ergänzung ist das Veterinär Icon. Mit einem „Klick“ zeigt es alle Tierärzte (inklusive Kontaktdaten) im Umkreis von 10km an. Praktisch vor allem, wenn man einen Notfall in einer fremden Stadt hat.
Dann gibt es noch das Handschellen Icon, mit dem man Ärger vermeiden und Geld sparen kann.
Wer es anklickt, meldet patrouillierende Ordnungshüter an seinem Standort. Dann heisst es für alle Hundefreigänger, Vierbeiner schnell anleinen, damit das Ordnungsamt nicht abkassiert.
Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, schaut einfach auf die Liste der Freilaufflächen der größten deutschen Städte.
Toll ist, dass alle Hundefreigänger, die eingeloggt sind, auch miteinander chatten können und über die Umgebungssuche andere App User auf der Karte angezeigt bekommen. Wer mag, kann sich dann spontan zum gemeinsamen Gassigang treffen.
Das haben auch Maya und ich ausprobiert. Und siehe da: in nur 50 Meter Entfernung wird uns Pepper angezeigt. Die quirlige Hundedame ist in Begleitung von Herrchen und seinem Freund Ralf Scholz, dem Entwickler der Hundefreigang App. Die beiden bereiten gerade eine coole Aktion vor: das erste Hundefreigang Geocaching in Köln. Ab dem 31.08.2013 können die App User mit ihren Fellnasen zwei Wochen lang per GPS in einem bestimmten Gebiet versteckte Caches suchen, die kleine Rätsel enthalten. Wer alle findet und die einzelnen Lösungsworte richtig zusammensetzt, kann tolle Preise gewinnen. Wie das genau funktioniert – schaut bitte auf www.hundefreigang.de
Und hier kommt der entscheidende Hinweis zum erfolgreichen Start ins Hunde Geocaching:
die Koordinaten, die ihr braucht, um den ersten Cache zu finden, gibt Hundefreigänger Ralf in unserem Video bekannt.
Also, ganz genau hinschauen, zuhören und mitschreiben! Das Rätsel dazu lautet:
„Die Familie steht zu dritt,
tut niemals einen Schritt.
Von des Vaters Schmerz ist Kunde,
greif ihm auf 170 in die Wunde.“
Wir wünschen Euch viel Spaß und Erfolg beim Hunde Geocaching von Hundefreigang in Köln!
Liebe Grüsse und bis bald
Eure Maya und Alice
Mai 07
Deutscher Webvideopreis 2013 – hundeallerlei – Nominierung
Deutscher Webvideopreis 2013 – hundeallerlei – Nominierung
Wau! Was für eine schöne Überraschung! Eins meiner Maya-in-action Videos ist nominiert für den Deutschen Webvideopreis 2013!
Es gab über 4000 Videoeinreichungen und mit einem einfachen Handyvideo haben Maya und ich es geschafft, in der Kategorie „Cute“ in den auserwählten Kreis der 5 Nominierten zu kommen. Kommentar des Webvideopreis Teams dazu:
Eine Einstellung, ein Hund, ein Frisbee: 55 Sekunden lang bangen, ob der Mönchengladbacher Weimeraner Maya es schafft, sein Spielzeug aus dem Pool zu bekommen – oder am Ende doch selbst reinfällt.
Nominiert in der Kategorie „Cute“
Natürlich möchte ich es jetzt auch ins Finale schaffen! Das geht aber nur mit Eurer tatkräftigen Unterstützung!
Bitte teilt den nachfolgenden Link so oft wie möglich! Das Webvideopreis Team durchsucht nämlich das ganze Web nach Links, Tweets und Shares zum Video. Nur so kann ich Stimmen fürs Finale sammeln.
Hier die offizielle Webvideopreis Regel:
Bis zum 23. Mai 2013 besteht nun die Möglichkeit, für alle Finalisten abzustimmen. Anders als im Vor-Voting, werden auch Verlinkungen in Blogs etc. gezählt. Hierzu wird Brandwatch sämtliche Video-Links monitoren und analysieren. Einzige Einschränkung: Es kann nur einmal pro Tag und Nutzer über ein Netzwerk abgestimmt werden.
Im Finale vergibt dann die Jury für jedes Video pro Kategorie Punkte, ebenso gibt es eine Rangliste nach Tweets, Shares etc. Und nur wer beide Seiten – also Publikum und Jury – mit seinem Video überzeugen kann, hat eine Chance auf den Gewinn des Webvideopreises.
Vielen Dank für euren tollen Support! Wie uns auch Maya in dem Video zeigt: Hartnäckigkeit und Geduld werden am Ende immer belohnt 🙂
Herzliche Grüße von Alice & Maya
Jan 03
MANTRAILING – Schnüffler aus Leidenschaft – mantrailing
mantrailing ?
Was ist mantrailing ? Wie funktioniert mantrailing ?
MANTRAILING – Schnüffler aus Leidenschaft
„Das Faszinierende an Mantrailing ist die Teamarbeit zwischen Mensch und Hund. Und die Hundenase kann so viele Dinge, von denen wir nicht einmal ahnen. Deshalb ist es für Viele eine ganz tolle Auslastung für den Hund und ein sehr schönes Hobby.“, sagt Karina Kalks.
Die Expertin der Mantrailing Academy Austria aus Österreich leitet an diesem Wochenende ein Seminar in Köln und Brühl. Zehn Mensch-Hund-Teams stellen sich der Herausforderung, während vieler praktischer Suchübungen von Karina auf Schritt und Tritt begleitet und kritisch kommentiert zu werden.
„Hin und wieder muss man den Hundeführer anstupsen und sagen: Hey, Dein Hund hat Dir jetzt ganz klar und deutlich das und das gezeigt. Achte doch mal auf Deinen Hund.“
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Denn das ist das Wichtigste in der Teamarbeit: die Körpersprache seines Hundes lesen zu können.
Je öfter das unter fachlicher Anleitung trainiert wird, desto erfolgreicher ist das Mantrailing-Team bei der Suche nach vermissten Personen. Karina Kalks hat schon selbst mit ihren Hunden viele Realeinsätze gehabt und Polizei und Rettungsstaffeln erfolgreich unterstützt und ausgebildet.
Bevor Maya und ich das Training begleiten, erläutert Karina erst mal ein paar Grundlagen.
“Das Wichtigste ist ein passendes Geschirr. Das heißt ein Geschirr, das den meisten Druck abfängt, damit der Hund nicht zu hecheln beginnt. Dieses Geschirr von Niggeloh zum Beispiel hat eine breite Brustplatte und den Schlittenhunde-Geschirren nachempfunden geht es weit über den Rücken. Das heißt, der Hund hat keinen Zug am Hals selbst. Da darf es gar nicht einschneiden. Der Zug verteilt sich über die breite Brustplatte quer über den ganzen Hund.“
An einer 5 – 7 Meter langen Leine hat der Hund genug Bewegungsfreiheit.
. Der Hundeführer sollte eine Warnweste (z.B. die aus dem Auto) tragen und signalisiert damit: Trailteam im Einsatz. Und woran wird für die Personensuche geschnuppert?
„Geruchsträger kann alles sein, was nach der Person riecht, die zu suchen ist: Taschentuch, Handy, Schlüssel, Schal…“
Am besten verpackt in einem Plastikbeutel. Einmal kurz schnuppern reicht dann schon, um den so konzentrierten Geruch der versteckten Person abzuspeichern. Denn die Hundenase kann mit ihren über 220 Millionen Riechzellen (ein Mensch hat nur 20 Millionen Riechzellen) bis zu 10.000 verschiedene Geruchsverbindungen identifizieren.
Zusammen mit Maya demonstriert Karina eine typische Übungseinheit.
Es beginnt mit einem Kurztrail, bei dem sich eine Person nur 50-100 Meter entfernt versteckt. Maya riecht an dessen Handy, läuft los und findet den Mann sofort. Ganz wichtig: erst wenn Maya mit Sitz voran die richtige Person angezeigt hat, bekommt sie ihre Belohnung in Form eines ganz besonderen Leckerchens und viel Lob.
Dann wird’s schwieriger. Bei Trail Nummer zwei darf sie nochmal kurz am Handy riechen und los geht´s. Die zu suchende Person ist jetzt weiter weg und hat auf dem Weg ins Versteck eine Duftspur hinterlassen. Maya folgt nur diesem einen Individualgeruch. Bei jedem Schritt verliert der Mensch Geruchsmoleküle, die sich in der Umgebung verteilen und durch Wind verweht werden.
Maya checkt an verzweigten Stellen ab, wo die Geruchsspur endet und wo sie weiter geht. Eine Wahnsinnsleistung, denn es wimmelt ja überall von noch von ganz vielen anderen Gerüchen. Aber sie weiß, jetzt ist nur diese eine Duftspur wichtig und ihre Aufgabe ist es, den dazugehörigen Menschen zu finden. Der Hundeführer muss an der Körperhaltung des Hundes ablesen, ob er noch auf dem richtigen Weg ist.
Nach diesem Prinzip arbeiten auch Polizei- und Rettungshunde, um zum Beispiel Senioren, die sich verirrt haben, wieder zu finden. Als Hobby ist Mantrailing auf jeden Fall eine artgerechte Auslastung für den Hund. Die Nasenarbeit ist viel anstrengender als jedes Ballspiel und Maya macht es großen Spaß. Denn nach erfolgreicher Suche wartet immer eine super Belohnung. Lecker Leberwurst aus der Tube. Und zum Abschluss noch ein ganz schneller, super kurzer dritter Trail hinterher.
Karina schwört auf diese Trainingsmethode.
„Wir trainieren ganz viel in diesen Dreiergeschichten. Das ist einfach Motivation pur für den Hund. Und das ist das Allerwichtigste, denn das, was wir vom Hund ja eigentlich wollen, ist, dass er Spaß hat.“
Das sieht die Seminargruppe genauso. Einige haben schon Erfahrung mit realen Sucheinsätzen. Andere betreiben Mantrailing seit ein bis zwei Jahren als Hobby, um ihren Hund mit der Nasenarbeit auch geistig zu fordern. Von der kleinen, kurznasigen Englischen Bulldogge, über Golden Retriever, Border Collie und Labrador bis hin zu Airedale Terrier, Weimaraner und Mischling ist alles dabei. Für das Mantrailing als Hobby hält Karina sie alle für sehr talentiert.
„Man sieht schon bei den unterschiedlichen Rassen die unterschiedlichen Suchstile. Das Wichtigste aber ist einfach, dass die Hunde Spaß und Motivation an der Arbeit haben und damit ist auch jede Rasse geeignet und jeder Mix.“
Karina lässt vor jedem Traileinsatz den so genannten Perimeter laufen. Dabei dreht das Mensch-Hund-Team erst mal eine Orientierungsrunde ohne Geschirr, nur mit der Leine am Halsband. Und das aus gutem Grund:
„Ich sag immer, Hunde können nicht nicht riechen. Das heißt, ich geb dem Hund vorher die Möglichkeit, dass sie sich mal ihre Umgebung angucken, dass sie mal alle Gerüche wahrnehmen und in der Zeit dürfen sie noch alles. Sie dürfen dann noch mal pinkeln, schnüffeln, Zeitung lesen, SMS verschicken, was immer sie wollen. Aber sie bekommen einfach alle Umgebungsgerüche mit.“
Danach folgt das Ritual, das dem Hund signalisiert: jetzt geht es um Sucharbeit. Der Hund wird ins Geschirr genommen, bekommt den Geruchsgegenstand vorgehalten und das Suchkommando.
Egal ob im Wald, in der Fußgängerzone oder drinnen im Einkaufszentrum, die Expertin ist immer dabei, gibt Tipps und hilft, den Hund richtig zu lesen.
Dieses Feedback ist vor allem wichtig, wenn ein Trail mal nicht so hundertprozentig klappt.
Die Sucharbeit steigert aber auch das Selbstbewusstsein der Hunde. Sie lösen eigenständig eine Aufgabe und bekommen dafür Anerkennung von ihrer wichtigsten Bezugsperson. Mantrailing kann sogar Therapie sein, denn solange der Hund beschäftigt ist, kann er andere Probleme vergessen und somit auch Ängste abbauen.
Für viele Hundeführer das Wichtigste: Mantrailing stärkt die Bindung zwischen Hund und Mensch enorm. Die gemeinsame Arbeit schafft Vertrauen und ist für beide gleichzeitig auch das perfekte Fitnessprogramm.
Nach zwei Tagen Seminar sind alle erschöpft, aber glücklich. Ganz nach dem Motto der Expertin Karina Kalks:
„Mantrailing ist Tanzen mit dem Hund. Der Hund gibt Dir einen Schritt vor und Du machst den passenden Gegenschritt dazu. Es ist einfach Teamarbeit.“
Freue mich, wenn Ihr wieder reinschaut!
Übrigens: tragt Euch bitte auch in meinen Newsletter ein! (Bitte auch, wenn Ihr Euch schon einmal registriert habt, da wir einen Providerwechsel zum 31.12.12 hatten.) Damit bleibt Ihr immer auf dem Laufenden über neue Artikel und weitere interessante News “rund um den Hund” auf diesem Blog.
Viel Spaß beim Filme schauen und Blogartikel lesen. Ich freue mich auf Eure Kommentare, Likes und Verlinkungen
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Zusatzinfos:
Karina Kalks führt ihre Weimaraner-Hündin erfolgreich als Mantrailer im Realeinsatz bei der Suche nach vermissten Personen für die Mantrailing Academy Austria. Seminare und Ausbildungen hat Kalks bei Instruktoren aus den USA, Deutschland und der Schweiz besucht. Seit 2002 arbeitet sie ehrenamtlich bei „Graue in Not”. Vor allem bei Hunden mit Verhaltensproblemen kann sie große Erfolge vorweisen.
Wissen: Leistungsfähigkeit des Riechorgans des Hundes.
Bereits die Aktivität an den beteiligten, Luft einsaugenden Muskelgruppen ist beeindruckend. So kann ein Hund bei intensiver Schnüffelarbeit bis zu 300-mal pro Minute Luft einsaugen und ausatmen, die Strömungsgeschwindigkeit im Nasengang steigt dann von ca. 6 auf bis zu 40 Kilometer pro Stunde und ebenso werden statt 6 Liter Luft pro Minute etwa 60 Liter Luft pro Minute eingesaugt und ausgeatmet. Eine weitere Besonderheit bei der Bedeutung der Nasenorientierung liegt in der Tatsache, dass die beiden ableitenden Nerven von der linken und rechten Seite der Nase, also vom linken und rechten Nasen loch bzw. dessen jeweiliger Riechschleimhaut, getrennt zum Gehirn ziehen. Dadurch ist es dem Hund möglich, Stereo zu riechen, d.h. Geruchsinformationen von der rechten und von der linken Seite getrennt auszuwerten. Das können wir Menschen nicht! Wenn wir fest stellen wollen, aus welcher Richtung ein Duft kommt, müssen wir zu Beispiel durch Hin- und Herdrehen des Kopfes einen Duftgradienten schaffen und diesen anerkennen. Zusammen mit der Fähigkeit des Hundes, feinste Konzentrationsunterschiede auch von Bestandteilen eines Duftgemisches zu unterscheiden, ist hier eine phänomenale Fähigkeit zur räumlichen Ortung von Geruchsquellen zu erwarten. (Quelle: Mantrailing, Kosmosverlag )
Link- und Buchtipps:
Bezugsquelle Mantrailgeschirr Hersteller:
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https://www.suchhunde-zentrum.de/
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Bücher:
Mantrailing – Mit Basic-, Sport- und TheraTrailing, Autoren: Alexandra Grunow, Rovena Langkau unter Mitarbeit von Dr. Udo Gansloser, Kosmos Verlag,
Mantrailing: Menschenspuren sicher verfolgen von Christiane Liebeck – Ein guter Leitfaden für die Anfänge des Trailens.
How to Train a Police Bloodhound and Scent Discriminating Patrol Dog von Kevin & Robin Kocher – (Empfehlung von Karina “DAS Mantrailing Buch” für Anfänger und Fortgeschrittene).
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Apr 02
Weimaraner in Thailand – Zu Besuch beim deutschen Weimaraner Cooper
Weimaraner Cooper in Thailand
Thailand – Zu Besuch beim deutschen Weimaraner Cooper
Zwei Autostunden südlich von Bangkok liegt Hua Hin – Sommerresidenz der Königsfamilie und seit ein paar Jahren Heimat der Deutschen Mali und ihrem Weimaraner Cooper. Sie wohnen in einer Siedlung, in der viele Auswanderer leben.
Bei der Begrüßung ist Cooper noch freudig aufgekratzt, aber als wir uns zum Interview auf der Terrasse niederlassen, döst er friedlich vor sich in. Ein wirklich tiefenentspannter Weimaraner Rüde. Und Frauchen meint, das liegt am völlig anderen Lebensgefühl in Asien.
„Ich bin überzeugt davon, dass Cooper hier in Thailand ein besseres, freieres Leben hat als in Deutschland.“
Doch davor stand erstmal eine anstrengende Anreise. Weiterlesen
Mrz 13
Weimaraner Hündin MAYA beim ULTRASCHALL in der LESIA Tierklinik Düsseldorf
Weimaraner Hündin MAYA beim ULTRASCHALL in der LESIA Tierklinik Düsseldorf
Also mal ganz ehrlich: ICH erkenne auf diesen Ultraschallbildern absolut NICHTS.
Ist der dicke weiße Knubbel, der aussieht wie eine Kaffeebohne, vielleicht ein Tumor oder doch nur eine Darmschlinge?
„Das ist reine Übungssache.“, beruhigt mich Dr. Brigitte Bornack, Tierärztin in der LESIA Tierklinik in Düsseldorf. „Die Organe selbst sieht man immer sehr gut, schwieriger ist es, Veränderungen zu erkennen, denn die stellen sich immer wieder anders dar. Das kommt dann mit der jahrelangen Erfahrung.“
Maya steht ganz ruhig auf dem hochgefahrenen Behandlungstisch und lässt geduldig ihren Bauch mit dem eingegelten Ultraschallkopf abfahren.
„Hier haben wir eine Niere. Die kann ich mir Weiterlesen
Feb 13
Maya spendet Blut in der LESIA Tierklinik
Maya spendet Blut in der LESIA Tierklinik
„Ihr Hund wird Lebensretter“ – diese Überschrift auf der Homepage der LESIA Tierklinik in Düsseldorf hat mich neugierig gemacht.
Blutspenden ist für Hunde genauso möglich und wichtig wie für Menschen.
Kann meine Weimaranerhündin Maya mit ihrem Blut auch Leben retten?
Im Infoflyer der Klinik steht: „Blutspender kann jeder Hund Weiterlesen
Dez 06
Physiotherapie für Hunde in der LESIA Tierklinik
Physiotherapie für Hunde in der LESIA Tierklinik
Physiotherapie für Hunde in der LESIA Tierklinik
„Ab ins Wasser!“ Mit Anlauf rein springen und wild mit allen Vieren rumpaddeln – nein, genau das passiert hier nicht.
Maya blickt mich verwirrt an. Ich sehe förmlich die Fragezeichen auf ihrer Stirn: was soll das??? Zuerst versenkt man mich Weiterlesen
Okt 31
LESIA Zentrum für Tiermedizin. Ein Besuch in Deutschlands größter High-Tech-Tierklinik
LESIA Zentrum für Tiermedizin
Ein Besuch in Deutschlands größter High-Tech-Tierklinik
„Barney ist heute Morgen zusammengebrochen. Ich dachte er wäre tot.“ Die Besitzerin des 12jährigen Retrievers ist besorgt und hofft, dass die Ärzte in der LESIA Tierklinik herausfinden, was ihrem Hund fehlt.
Für eine umfassende Diagnose stehen ein Computertomograph, digitale Röntgengeräte, Ultraschall, EKG und ein hauseigenes Labor zur Verfügung. Dort wird gerade Barneys Blut Weiterlesen
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