Weimaraner Cooper in Thailand
Thailand – Zu Besuch beim deutschen Weimaraner Cooper
Zwei Autostunden südlich von Bangkok liegt Hua Hin – Sommerresidenz der Königsfamilie und seit ein paar Jahren Heimat der Deutschen Mali und ihrem Weimaraner Cooper. Sie wohnen in einer Siedlung, in der viele Auswanderer leben.
Bei der Begrüßung ist Cooper noch freudig aufgekratzt, aber als wir uns zum Interview auf der Terrasse niederlassen, döst er friedlich vor sich in. Ein wirklich tiefenentspannter Weimaraner Rüde. Und Frauchen meint, das liegt am völlig anderen Lebensgefühl in Asien.
„Ich bin überzeugt davon, dass Cooper hier in Thailand ein besseres, freieres Leben hat als in Deutschland.“
Doch davor stand erstmal eine anstrengende Anreise. Der damals knapp zwei Jahre alte Weimaraner Cooper war noch nie geflogen und musste zum allerersten Mal in eine Transportkiste. Auch für Mali keine einfache Situation.
„Er hat geheult wie ein Wolf.” Das war auch die Angst, die wir hatten, wenn er da 12 Stunden im Flieger ist und dann muss man ja auch die Zeit mit einrechnen, bis er mit der Kiste eingecheckt ist, dann steht er da rum, bis er mal drin ist, bis der Flieger startet… Als wir dann da waren und das Rolltor aufgeht, da sitzt er da in der Kiste und schaut mich ganz empört an, nach dem Motto: was hast du mit mir gemacht? Na warte ab, bis ich hier rauskomm.“ Mali war erleichtert und glücklich – Weimaraner Cooper hatte den Flug gut überstanden.
Das Abenteuer Thailand beginnt. Die für die Einreise nötigen Papiere, Untersuchungen und Impfungen hat Mali noch von ihrem deutschen Tierarzt machen lassen. Aber wie sieht es in Thailand mit der ärztlichen Versorgung für Cooper aus?
„Hier gibt es Tierärzte an jeder Ecke, sagt Mali begeistert, „und es gibt eine ganz tolle Universitätstierklinik in Hua Hin. Die ist für den König erbaut worden. Da der König aber sehr tierlieb ist, er hat auch selber Hunde, hat er gesagt, nein, die Klinik soll für die Öffentlichkeit zugänglich sein, hier soll jeder hindürfen. Und so ist es denn auch. Die Klinik ist sehr groß, sehr sauber, da arbeiten drei Tierärzte. Wir waren jetzt schon zweimal mit ihm da – ich hab Vertrauen dazu.“
Alltägliche Dinge, über die man sich in Deutschland überhaupt keine Sorgen macht, können hier jedoch zum Problem werden. Läden mit Tierbedarf gibt es hier nur wenige und die Ware lässt auch zu wünschen übrig, meint Mali.
„Futter ist hier nicht so dolle. Da ist das Angebot in Deutschland doch ganz anders und vielfältiger. Hier gibt es entweder ganz ganz billiges oder eben ganz teures Futter. Da kosten drei Kilo 20 Euro. Andere Sachen wie Halsbänder haben schlechte Qualität. Also ganz billig und einfach verarbeitet. Ich hab mal eine schicke Leine hier gekauft, richtig dicke Kordel, muss ja halten. Ich steh vorne an der Strasse, er sieht einen anderen Hund, springt in die Leine und die reisst. Und Cooper ist ab.“
Ein Schockerlebnis. Seitdem lässt sie sich Qualität aus Deutschland schicken. Und das Hundefutter kocht sie lieber selbst. Ab und zu versorgt Cooper sich auch mal selbst. Das ein oder andere freilaufende Huhn musste schon dran glauben.
Der für thailändische Verhältnisse Riesenhund Weimaraner Cooper ist in seiner neuen Heimat eine echte Attraktion. Wenn Mali mit ihm durch die Stadt spaziert, zieht das ungewöhnliche Auswandererpärchen alle Blicke auf sich. Japanische Touristen haben sich sogar schon mit ihm fotografieren lassen. Coopers imposante Gestalt ist für das zierliche Frauchen aber auch oft von Vorteil.
„Komm ich in eine Polizei-Verkehrskontrolle, dann mach ich vorher schon das Fenster runter und Weimaraner Cooper guckt raus. Die winken mich durch. Die haben so eine Angst vor ihm, ich könnte sogar ohne Führerschein fahren.“ Mali lacht, „Dafür hat es sich schon gelohnt.“
Die Nachbarn haben sich inzwischen an den riesigen Weimaraner gewöhnt. Cooper hält gerne mal ein Schwätzchen über die Gartenmauer mit dem Nachbarshund. Wenn er sich aufrichtet, mit den Vorderpfoten auf der Brüstung und Frauchen daneben steht, überragt er sie sogar. Mali weiß, dass ihr Hund etwas ganz Besonderes ist. „Wenn ich mit ihm laufe und beobachte die anderen Hunde, das ist schon sehr interessant. Der Vorteil ist, dass er so groß ist und die haben schon Respekt vor ihm. Aber er würde nie aggressiv auf einen anderen Hund zugehen. Er versucht viel mehr mit ihnen zu spielen.“
Beim Spaziergang durch die Siedlung zeigt sich aber: Das verstehen vor allem kleinere Hunderassen nicht auf Anhieb. Als Weimaraner Cooper interessiert durch einen Gartenzaun an einer weißen Malteserhündin schnüffelt, stürmt ein zweiter kleiner Kläffer an den Zaun und schlägt Alarm. Erst guckt Cooper nur verdutzt das aufgeregt hochspringende Wuscheltier an, dann bellt er kurz zurück. Mali setzt auf Deeskalation – wir gehen lieber weiter zum Strand.
Bei meinem Besuch im Dezember herrschen in Thailand angenehme 28 Grad und leichter Wind. Im Hochsommer aber klettern Temperatur und Luftfeuchtigkeit in heiß-schwüle Höhen. Tagsüber liegt Weimaraner Cooper dann am Liebsten im kühlen Haus oder vor dem Ventilator auf der Terrasse.
„In der ganz heißen Jahreszeit geht das Thermometer über 40 Grad, sagt Mali, „ Dann geh ich ganz früh mit ihm, meist schon vor Sonnenaufgang. Ich laufe immer da, wo Wasser ist. Also er springt ja sogar in sämtliche Reisfelder, in jeden Tümpel.“
Nach wenigen Minuten sind wir am Meer. Und hier ist Weimaraner Cooper ganz in seinem Element. Statt Hasen im heimischen Wald jagt er hier lieber durch die Wellen seinem Spielzeug hinterher. „Mein Weimaraner ist eine richtige Wasserratte und wälzt sich danach im Sand. Schöne Panade.“
Natürlich buddelt er auch für sein Leben gern – allerdings nicht nach Feldmäusen, sondern nach kleinen Krabben. „Ein paar hat er schon ausgegraben und gleich verspeist. Aber es gab auch welche, die sich gewehrt haben und Cooper in die Nase zwicken“, erzählt Mali.
Stundenlange Spaziergänge am Traumstrand, Cooper kann ohne Leine rumtoben und Frauchen wirft unermüdlich das Bällchen ins Meer. Ein Hundeparadies.
Mali und Weimaraner Cooper lieben die unbeschwerte Freiheit ohne hundefeindliche Verbote. Thailand ist ihre neue Heimat geworden. Nach Deutschland wollen beide nicht mehr zurück.
Allerdings ist ein Hundeleben in Thailand nicht immer so idyllisch wie hier am Strand. Im nächsten Film zeigen wir, wie die Strassenhunde in Thailands Hauptstadt Bangkok überleben, welche Folgen der neue Trend, sich niedliche Schoßhündchen zu halten, hat. Und warum der König von Thailand zum Schutzpatron aller Hunde wurde.
Freue mich, wenn Ihr wieder reinschaut!
In den nächsten Blogbeiträgen erzähle ich Euch mehr von meinem Besuch in Thailand und wie dort die Hunde leben.
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ah
6 Kommentare
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Hallo Alice und Matthias
Der Film ist sehr schön geworden, habt ihr super umgesetzt.
Solltet ihr noch mal in der Nähe sein dann kommt einfach vorbei, Cooper und ich würden uns sehr freuen.
Liebe Grüße nach weit weg senden
Mali und Cooper
Hallo Mali!
Sehr gute Schilderung und Beschreibung Deiner Umgebung. Toller Hund, gefällt mir.
Will Ende dieses Jahres auch mit Hund für mind. 3 Monate nach Thailand, Krabi. Habe dort einen Freund aus Deutschland, der schon länger dort lebt. Nun der Knackpunkt. Ich habe eine 3,5 jährige Dobermann Hündin die ich mitnehmen werde. Sie ist topfit und kerngesund.
Bin mich gerade am informieren. In den allgemeinen Hundeforen wird nicht objektiv berichtet, man soll dem Hund sowas nicht antun.
Ich finde es aber schlimmer mehr als 3 Monate von meiner Franzi getrennt zu sein. Deshalb kommt ein so langer Urlaub ohne Hund einfach nicht in Frage. Punkt.
Leider funktioniert die Registrierfunktion für den Newsletter nicht, schade!
Freu mich schon auf die nächsten Berichte.
Ach, ich war schon 3 x auf KohSamui, damals aber ohne Hund. Ich liebe Thailand!
LG
Jutta Hain
wollte ein Bild anhängen, geht aber hier nicht, oder?
Author
Hallo Jutta, vielen Dank für deinen Kommentar.
Wir haben aktuell Probleme mit dem Newsletter, unser Provider hat aber zugesagt dies in den nächsten Tagen zu beheben.
Fotos kannst du hier leider nicht hochladen, dies ist aber auf unserer Facebookseite http://www.facebook.com/hundeallerlei möglich.
Liebe Grüsse
Hallo Jutta
Mensch, das tut mir so leid, ich lese das erst jetzt.
Vielleicht magst du mich kontaktieren, dann will ich dir gerne Tipps geben.
An Alice
Bitte gebe Jutta Hain meine Mail Adresse wenn sie mag.
Liebe Grüße nach weit weg senden
Mali und Cooper
Hallo Alice
Leider gibt es keine schönen Nachrichten aus Thailand. Cooper wurde von einem Pitbull der frei lief angefallen und schwer verletzt, am Samstag wir er operiert.
Liebe Grüße in die Ferne
Die Japaner haben doch aber auch große Hunderassen, wie den Tosa Inu oder den Akita. Ist schon ein besonderes Völkchen. Zumindest wenn ich die beiden Rassen hier vergleiche, dann sollte der japanische Hund deutlich größer sein. Sieht auf den Bilden zumindest so aus.
https://www.hundemagazin.net/tosa-inu/
https://www.hundemagazin.net/weimaraner/
Naja ist auch egal. Ich hoffe es geht euch allen gut.
Viele Grüße
Lisa