Maya spendet Blut in der LESIA Tierklinik
„Ihr Hund wird Lebensretter“ – diese Überschrift auf der Homepage der LESIA Tierklinik in Düsseldorf hat mich neugierig gemacht.
Blutspenden ist für Hunde genauso möglich und wichtig wie für Menschen.
Kann meine Weimaranerhündin Maya mit ihrem Blut auch Leben retten?
Im Infoflyer der Klinik steht: „Blutspender kann jeder Hund werden, der mindestens ein Jahr, jedoch nicht älter als zehn Jahre alt ist, mindestens 20-25kg wiegt, regelmäßig geimpft und entwurmt ist, regelmäßig gegen Flöhe und Zecken geschützt wird, keine Medikamente bekommt und nie im südlichen oder südöstlichen Ausland war.“
Maya erfüllt all diese Bedingungen. Also machen wir uns auf den Weg nach Düsseldorf. In der LESIA Tierklinik bekommt Maya zuerst eine kostenlose Allgemeinuntersuchung um einen Überblick über ihren Gesundheitsstatus zu haben. Bis auf den erhöhten Herzschlag wegen der Aufregung ist alles in Ordnung. Dann muss sie nur noch ein paar Tropfen Blut abgeben.
Bei Hunden gibt es mehr als 12 Blutgruppen. Für die Transfusionsmedizin relevant ist die Blutgruppe DEA 1.1 positiv oder negativ.
Welche hat Maya und sind auch alle anderen Blutwerte ok?
Im klinikeigenen Labor untersucht Anna-Sophie Gross Mayas Blutprobe. Die Tiermedizinische Angestellte zentrifugiert das Blut in
seine Bestandteile. Nach dem
allgemeinen Blutbild folgt die Bestimmung der Blutchemie. Das Ergebnis zeigt Leber- und Nierenwerte, Zucker- und Eiweißhaushalt, Elektrolyte wie Natrium, Chlorid und Kalium. Mayas Werte sind alle super. Soweit ist sie also spendertauglich.
Fehlt noch die Blutgruppe. Dafür reicht ein kleiner Tropfen Blut auf dem Teststreifen vermischt mit einer speziellen Substanz. Mit geschultem Auge erkennt Anna-Sophie Gross winzige Verklumpungen, die anzeigen: Mayas Blutgruppe ist DEA 1.1 positiv. Das bedeutet, dass sie anderen Hunden mit Blutgruppe positiv spenden kann. Hunde mit der Blutgruppe
DEA 1.1 negativ sind Universalspender.
Kurze Zeit später haben wir einen Blutspendetermin.
Dr. Christine Fumi, die Leiterin der klinischen Abteilung der LESIA Tierklinik empfängt uns. Sie hat am Veterinärmedizinischen Institut der Freien Universität Berlin im Fachbereich Hämatologie promoviert und dort die klinikinterne Blutbank für Hunde und Katzen betreut. Die Spezialistin erklärt, dass es in der Kleintiermedizin an Blutkonserven mangelt und dringend Spender gebraucht werden. Denn bei hohem Blutverlust nach Unfällen, bei Operationen oder Krankheiten, die das Blut auflösen, kann Blutarmut schnell lebensbedrohlich werden.
Wir legen Maya auf den Behandlungstisch. Ein kleines Stück Fell am Hals fällt dem Rasierer zum Opfer. Dann geht es los. Es ist nur ein winziger Pieks und auch die Entnahme tut nicht weh. Eine Narkose ist also nicht nötig.
Die Blutentnahme erfolgt beim Hund bevorzugt aus der Vena jugularis (die dicke Vene am Hals) unter Ausnutzung der Schwerkraft.
Dabei werden ca. 10ml Blut pro kg Hund abgenommen. Maya wiegt knapp 23 Kilo – also werden ihr 200ml Blut abgezapft. Das wandert über einen Schlauch in einen Blutbeutel. Dabei soll sie ganz ruhig liegen bleiben, deshalb halten wir sie sicherheitshalber an Hinterläufen und Kopf fest –
aber Maya ist so entspannt, dass sie während der zehnminütigen Prozedur fast wegrazt. Braves Mädchen! Zur Belohnung gibt es von Dr. Fumi ihr Lieblingsleckerchen, eine getrocknete Sprotte.
Der Blutbeutel kommt sofort in eine Zentrifuge, die das Blut in Zellen und Plasma trennt.
Im Kühlschrank hält sich der Beutel mit Blutzellen dann ca. 3 bis 4 Wochen. Das Plasma bis zu einem Jahr, da es tiefgefroren wird. Leider wissen immer noch viel zuwenig Hundebesitzer, dass es in fast jeder Tierklinik diese Möglichkeit zur Blutspende gibt, sagt Dr.Fumi. Dabei hilft man nicht nur einem anderen Hund, auch der Spender profitiert, da es immer eine Untersuchung des Gesundheitszustands gibt.
Maya geht es nach der Blutspende prima. Ich habe gelesen, dass es für einen gesunden Hund wie für eine Verjüngungskur fürs Blut sein soll und in maximal 3 Wochen alles komplett nachgebildet ist. Alle drei Monate können Hunde schadlos Blut spenden.
Maya ist jetzt in der Blutspenderdatei der LESIA Tierklinik registriert. Und wenn ein Notfall-Anruf kommt, dann flitzen wir beide los und Maya kann mit ihrer Blutspende vielleicht wirklich ein anderes Hundeleben retten.
Fazit: eine wirklich tolle Sache, die Mitte November 2011 sogar Schlagzeile bei BILD machte:
Hund rettet Hund durch Blutspende
Tierischer Einsatz für einen kleinen Hund!
Beagle-Hündin Aicka (4) wurde von einem Auto angefahren, verlor viel Blut.
Ihr Herrchen brachte sie in die Tierklinik!
Dort der tapfere Einsatz von Schäferhund Nero.
Ihm wurden 400 ml Blut abgezapft und anschließend Aicka übertragen.
Erfolg: Dem Beagle geht es wieder deutlich besser.
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Freue mich, wenn Ihr wieder reinschaut!
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ah
4 Kommentare
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Suuuuper Maya, das hast Du toll gemacht… ich war auch schon 4x am spenden… im Tierspital in Bern (Schweiz)
Liebe Grüsse, Rajah
Das ist ja der Hammer! Wusste gar nicht , dass man mit seinem Hund Blutspenden kann, ist aber ja auch total logisch! Werde ich mit meinem Hund auch in Angriff nehmen. Toll dabei, finde ich, dass dabei immer ein aktuelles Blutbild von meinem Hund gemacht wird. Dann weiß ich wenigstens auch, dass ob er gesund ist und bleibt.
Liebe Grüße, Ute
Hey Maya
Habe dir einen Link reingestellt, da kannst du kucken, wie ich Blutspende…
Tut ja gar nicht weh und danach gibts immer so tolles Nassfutter für mich:-)
Ciao, Rajah
http://hundehort-amici.blogspot.com/2012/03/blutspende.html
Interessante Beiträge,danke! Es lohnt sich diese Beiträge zu lesen und weiter zu empfehlen.