„Fressen auf Rädern“
Spontanbesuch beim BARF Lieferservice des „Carnivorenshop“ in Erftstadt
„Mein Portugiesischer Wasserhund Faldo litt, als ich ihn vor acht Jahren aus dem Tierheim holte, unter epileptischen Anfällen. Durch die Futterumstellung auf BARF verschwanden plötzlich alle Symptome. Viele Freunde und Bekannte waren begeistert und bestellten über mich auch TK-Rohfutter. Daraus entstand die Idee, mich damit selbstständig zu machen.“ Tatjana Lefarth hat seitdem ihren kostenlosen Lieferservice „Fressen auf Rädern“ kontinuierlich ausgebaut. Von ihrem Kühlhaus in Erftstadt aus fährt sie täglich ihre Runden und beliefert im Großraum Köln-Leverkusen-Bonn Privathaushalte, Hundepensionen, Züchter und Tierärzte. Die vakuumverschweißten TK-Rohfutter-Produkte bezieht die Geschäftsfrau vom Pansenexpress aus Norddeutschland. Wer will, kann auch, wie Maya und ich, im „Carnivorenshop“ vorbeischauen. In einem kleinen Ladenlokal direkt an der Hauptstrasse verkauft die 43jährige alles, was Barfer brauchen. Im vorderen Bereich betreibt sie mit einer Freundin einen Hundesalon.
Über der Beratungstheke hängt nicht zu übersehen ein großes „Ortsschild“ mit der Botschaft „Sie verlassen Trockenfutter – willkommen BARF“. Trotzdem verteufelt Tatjana Lefarth nicht jedes Trockenfutter. „Seit die Leute immer mehr aufs Barfen kommen und die Futtermittelhersteller einen Einbruch erkennen, bieten sie viel besseres Trockenfutter an, als noch vor 10 bis 15 Jahren. In hochwertigen Sorten ist jetzt viel mehr Fleischanteil drin. Früher war das maximal 4 Prozent, jetzt sogar bis zu 80 Prozent.“ Unter ihren Kunden gibt es auch „Teil-Barfer“, die beides füttern – wochenweise abwechselnd oder morgens und abends unterschiedlich. „Wichtig ist nur, dass man Trockenfutter nicht mit Rohfleisch mischt , sagt Lefarth „das bringt den Verdauungsprozess durcheinander.“
Als studierte Tierheilpraktikerin weiß sie, dass nicht alle Hunde Rohfütterung vertragen. Deshalb bietet Lefarth auch eine individuelle Beratung an und hat auf ihrer Homepage und in einem Flyer die wichtigsten Informationen rund um die Umstellung auf BARF zusammengestellt. Die engagierte Hundebesitzerin ist aber auch ein wenig frustriert, dass sich nur die großen Futtermittelhersteller leisten können, Millionen in die Forschung zur Verbesserung ihrer Produkte zu stecken. „Wir Barfer würden auch gerne wissenschaftliche Beweise für die Vorteile der Rohfütterung liefern, aber es fehlt uns einfach das Geld für groß angelegte Studien.“
Auf der anderen Seite hält sie ausgearbeitete Futterpläne, Bedarfswertetabellen oder Lebensmitteldatenbanken für überflüssig. Ein gesunder Menschenverstand und eine gute Beobachtungsgabe seien schon ausreichend, um seinem Hund das zu füttern, was er braucht. Im Krankheitsfall oder bei Mangelerscheinungen weiß der Tierarzt oder Tierheilpraktiker, welche Nahrungsergänzungen sinnvoll sind.
Ihr persönliches Erfolgsrezept für eine gesunde Ernährung heisst: Abwechslung, Abwechslung, Abwechslung! „Ich füttere meinen Portugiesischen Wasserhunden einmal die Woche Innereien, Fisch und verschiedene Fleischsorten – alles gemischt mit püriertem Obst und Gemüse, Kräutern und hochwertigen Ölen. Sonntags bekommen sie nur große Putenhälse zum Knabbern. “ Bei ihr klingt das alles ganz einfach und sehr überzeugend. Aber schließlich kann die Barfexpertin auch mit jahrelanger Praxiserfahrung aufwarten. Wie ein wandelndes Lexikon erklärt sie mir, welche Nahrungszusätze welche Nährstoffe liefern und wofür das gut sein soll. „Im Winter stärkt Hagebuttenschale wegen dem Vitamin C die Abwehrkräfte; getrocknete Chlorella-Seealgen sind gut fürs Fell und Algenkalk, um das Calcium-Phosphor-Verhältnis auszugleichen. Tierische Öle wie Lachsöl oder Dorschlebertran können die Hunde am besten verwerten.“ und, und, und…. Irgendwie eine Wissenschaft für sich, man muss sich eben damit auseinandersetzen. Ihre Kunden scheinen das jedenfalls zu tun.
„Es sagen mir viele, sie ernähren ihre Kinder und sich selbst nicht so gut wie ihren Hund.“ Darüber muss sie dann doch ein bisschen lachen. Wahre Hundeliebe geht durch den Magen, denke ich mir und Maya schaut mich schwanzwedelnd mit ihren großen treuen Augen an – nachdem sie eine große Tüte mit getrockneten Sprotten erschnüffelt hat und jetzt auf ein Leckerchen hofft.
Für Maya sei BARF auch das Richtige, meint Tatjana Lefarth und argumentiert abschließend: „Ich habe seit 7 Jahren keinen Tierarzt mehr gesehen…Barfen ist wirklich eine feine Sache.“ Dann muss sie los – die nächsten BARF Bestellungen ausliefern – mit ihrem knallroten „Fressen auf Rädern“-Mobil.
In den nächsten BARF Blogartikeln und Filmen besuchen Maya und ich eine Hundefutter-Metzgerei in Neuss und blicken hinter die Kulissen des Internetversand haustierkost.de.
Freue mich, wenn Ihr wieder reinschaut!
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ah
1 Kommentar
Ich finde diesen Blog super und werde gerne immer wieder reinschauen. Unterhaltsam gemacht, super recherchiert. So etwas gefällt mir gut! Bin gespannt, was Ihr Euch noch alles so einfallen lasst!
Weiterhin viel Erfolg!
Viele Grüße,
Sandra & Bella