Hundekrankheiten Lexikon: Grauer Star
Das Wort Katarakt kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Wasserfall“. Die weiße Farbe aufgewirbelten Wassers ähnelt der Trübung einer kataraktösen Linse, wodurch ebenfalls ein ehemals klares Medium undurchsichtig wird.
Die Ursachen für die Entstehung einer Katarakt können sehr vielfältig sein, auch das Ausmaß und das Fortschreiten der Trübungen sind unterschiedlich. Im Allgemeinen sind sie irreversibel. Auch bei den meisten unserer Haustiere ist es heutzutage möglich, ähnlich wie beim Menschen, die getrübte Linse operativ zu entfernen. Hierfür ist bei unseren Haustieren allerdings eine Vollnarkose nötig. Der apparative Aufwand und die intensive Nachsorge bei dieser Operation sind nicht unerheblich. Außerdem besteht bei jeder Operation im Auge auch immer ein Risiko für die Sehfähigkeit (Netzhautablösung, Uveitis).
Bevor LESIA zu einer Kataraktoperation rät, sollten verschiedene Voruntersuchungen gemacht werden (wie etwa ERG). Bei älteren Hunden fällt häufig eine diffuse Trübung der Linsen auf. Diese Hunde sehen meist noch sehr gut, was bedeutet, dass es sich hier normalerweise nicht um eine Katarakt handelt, sondern um eine altersbedingte Verdichtung des Linsenkerns (Nukleosklerose).
Elektroretinographie (ERG)
Bei dieser Untersuchung werden – wie beim EKG am Herzen oder dem EEG am Gehirn – Ströme gemessen. Dies sind sehr kleine Ströme, die von Nervenzellen nach einem Reiz produziert und weitergeleitet werden.
Mittels Elektroden am Kopf und auf der Hornhaut werden beim ERG Ströme gemessen, die entstehen, wenn die Netzhaut mit Licht gereizt wird. Über eine Auswertung am Computer kann man damit eine Aussage über die Funktion der Netzhaut machen.
Dies ist besonders interessant zur Voruntersuchung bei einer Operation am „grauen Star“ (Katarakt), wenn man aufgrund einer getrübten Linse die Netzhaut nicht mehr sehen kann. Auch zur Diagnostik bei erblichen und degenerativen Erkrankungen der Netzhaut wird eine ERG-Untersuchung eingesetzt.
Mit dem ERG werden elektrische Ableitungen der Netzhaut aufgezeichnet. Lichtblitze werden auf das Auge geleuchtet und Elektroden führen das Signal in den Computer zur Auswertung der Reaktion. Hiermit kann man Aussagen über die Funktionsfähigkeit der Netzhaut machen. Schon frühe Störungen der Funktion der Netzhaut können so sichtbar gemacht werden.
Indirektes Ophthalmoskop
Mittels diesem Kopfbandophthalmoskop kann der Untersucher genau im Lichtstrahl auf die Netzhaut des Patienten sehen.
Durch Weitstellen der Pupille und den Einsatz verschiedener Linsen kann der Untersucher in einem großen Bereich Veränderungen der Netzhaut darstellen und auch aufzeichnen.
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Hundekrankheiten-Lexikon mit freundlicher Genehmigung der LESIA Tierklinik Düsseldorf
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