Rohfütterung des Hundes

Rohfütterung des Hundes

BARF kommt ursprünglich aus den USA und bedeutet soviel wie “Bones And Raw Food” ( Knochen und rohes Futter ). Hier in Deutschland wurde es dann zu “Biologisch artgerechtes rohes Futter” umgetauft.
Beim Barfen findet man auch gekochte Sachen, wie bestimmte Gemüse, Kartoffeln, Reis oder Getreideprodukte, ansonsten verfüttert man alles andere roh an seinen Hund.

Wo bekommt man Fleisch am Stück her, womit zerkleinert man die Gemüse- und Obstration vernünftig, was darf man füttern und was sollte man lieber lassen? Wieviel braucht mein Hund überhaupt, wie finde ich heraus wie viel die Ration ist. Was darf man zusammenfüttern, was besser getrennt, was ist in welchen Nahrungsmitteln enthalten usw.
Aber keine Panik, dies alles hat man sehr schnell im Griff. Nach einigen Einkäufen wie Mixer, Waage (die man eh kaum braucht), diversen Büchern und tausend Fragen an Leute, die sich damit schon auskennen, klappt es relativ schnell ohne Chaos.

Teurer als Fertigfutter ist es auch nicht, im Gegenteil, wenn man eine günstige Einkaufsquelle für´s Fleisch aufgetan hat und saisonbedingtes Obst und Gemüse holt, stellt es sich sogar als preisgünstiger heraus. Ein Garten ist ein schöner Vorteil, da kann man vieles selber anbauen und weiss auch gleich, dass keine Pestizide dabei genutzt wurden. Klar, die Zubereitung dauert gerade am Anfang ein wenig länger, aber mit ein wenig Routine geht es irgendwann genauso schnell wie Fertigfutter in den Napf füllen.

Bestandteile der Rohfütterung unserer Hunde

In erster Linie zählen Fleisch und Knochen zu den Hauptbestandteilen der Rohfütterung. Daneben finden sich Gemüse und Obst, Kräuter und diverse Zusätze. Milchprodukte und Getreide dürfen natürlich auch verfüttert werden, wenn es der Hund verträgt. Dies findet man meist durch Ausprobieren heraus und ist von Hund zu Hund unterschiedlich.

Fleisch bekommt man in grösseren Stücken oder auch schon vorgewolft beim Schlachthof, Metzger, Supermarkt, Futterhändler oder auch über das Internet. Beim Einkauf im Internet muss man ein wenig die Preise vergleichen und sich auch die Portokosten genauestens anschauen, denn häufig ist zwar der kg-Preis von Fleisch sehr günstig, dafür kommen aber höhere Kosten für den Transport dazu.

Welche Fleischsorten man füttern mag, ist zum Teil abhängig vom Angebot, aber auch vom Preis. Mögliche Sorten sind Rind, Geflügel, Lamm, Schaf, Kaninchen, Hase, Wild und Pferd.
Je nach Tierart ist die Nutzung der Fleischteile unterschiedlich:

Rind:
Muskelfleisch (=> Kopffleisch, Backenfleisch, Maulfleisch, Kronfleisch, Stichfleisch, Zunge, Herz, Beinscheibenfleisch), Innereien (=> Leber, Niere, Pansen, Blättermagen, Lunge, Milz), Knochen (=> Brustbein, Ochsenschwanz, Bein, Kugelgelenk = Sandknochen, Rippen, Schulter), Knorpel (=> Kehlkopf, Luftröhre, Schlund) und andere Teile des Rindes, die aber meist weniger Nährwert haben und darum mehr als Snack anzusehen sind (=> Hoden, Fell, Haut, Ohren, Füsse, Blut, Hörner, Euter).

Geflügel:
Hier kann man ganze Hühner, Gänse, Puten, Enten und Küken verfüttern oder Teile vom Huhn (Hälse, Rücken, Karkassen, Flügel), vom Hähnchen (Schenkel) und von der Pute (Unterkeule). Suppenhuhn sollte man meiden, da dies meist ältere Tiere sind und damit deren Knochen leicht splittern können. Die Innereien wie Leber, Niere, Lunge und das Muskelfleisch Herz und Magen darf auch gern verfüttert werden.

Lamm, Schaf, Kaninchen, Hase und Wild:
Von Lamm, Schaf und Wild können die gleichen Teile verfüttert werden, wie vom Rind. Allerdings sollte man von Magen und Därmen Abstand nehmen, da sie oft Parasiten enthalten. Kaninchen und Hasen können auch ganz verfüttert werden, bis auf die Därme.

Pferd, Schwein und Wildschwein:
Das Muskelfleisch, Fleischabschnitte und die weicheren Knochen kommen hier zur Fütterung in Frage. Lt. mehreren Quellen enthalten die Innereien des Pferdes eine höhere Schwermetall- Belastung, weshalb man diese lieber nicht füttern sollte.
Schwein und Wildschwein sollten nicht roh verfüttert werden, auch wenn man in Deutschland zur Zeit frei vom Ausjeszky-Virus ist, wäre mir persönlich die Gefahr zu gross.

Fisch:
Sei hier auch aufgeführt, da er ab und an auch statt der Fleischration auf dem Speiseplan stehen sollte. Rohe Gräten sind biegsam und weich, sie stellen für den Hund kein Problem dar. Es sei denn es handelt sich um ältere Fische, da auch deren Gräten stärker mineralisiert sein können und damit nicht mehr so biegsam. Ist man aber ängstlich, kann man auch Filetstücke füttern. Auch Fisch aus der Dose kann man ab und an verfüttern, wobei er aber gekocht ist und nicht vergleichbar mit rohem Fisch in der Verwertbarkeit ist und noch dazu oft sehr salzig. Öhm, wenn Du Fisch von befreundeten Hobbyanglern bekommen kannst, dann schau sicherheitshalber nach dem Angelhaken, der oft noch im Maul des Fisches steckt.
Fischsorten werden in Süss- und Salzwasserfische unterschieden, bei den Seefischen sollte man auf Pazifiklachs verzichten, weil er Rickettsien (Parasiten) enthalten kann. Ansonsten kann man z.B. Seelachs, Kabeljau, Schellfisch, Scholle, Hering, Rotbarsch, Makrele etc. geben. Süsswasserfische können alle Arten verfüttert werden, die auch für den Menschen geniessbar sind, wie z.B. Aal, Forelle, Lachs, Karpfen, Hecht, Wells, Zander etc.

Bei der Knochenfütterung sollten man einiges beachten:
Den Knochen sollte möglichst viel Fleisch anhaften, darum sprechen die Barfer von fleischigen Knochen, abgekürzt wird dies meist mit RFK = rohe, fleischige Knochen. Idealerweise sind 50% Fleisch und 50% Knochen an einem verfütterten Fleischknochen. Röhrenknochen sind mit Vorsicht zu geniessen, da sie leicht splittern können und auch zersägte Röhrenknochen können den Zahnschmelz des Hundes angreifen, da sie häufig scharfe Kanten haben. Hierzu zählt man unter anderem auch Markknochen, obwohl das Mark daraus sehr gern geschleckt wird und auch gegeben werden kann, wenn man sicher ist, dass sein Hund diese harten Knochen nicht versucht zu zerbeissen. Harte Knochen werden meist nur abgenagt, dagegen werden weichere Knochen durchaus ganz gefressen und sind wichtige Calcium- und andere Minerallieferanten.
Geflügelknochen splittern entgegen weit verbreiteter Meinung nur, wenn sie gekocht, gebraten, gebacken oder sonst wie erhitzt wurden. Rohe Geflügelknochen dagegen können dem Hund mit viel Fleisch drumherum sehr gut angeboten werden. Man sollte darauf achten, dass die verfütterten Tiere nicht zu alt sind. Denn je älter und grösser das Geflügel, umso eher neigt es zum Splittern. Flügel und Schenkel können z.B. sehr gut gegeben werden, dagegen ist bei Putenflügeln und -keulen wieder Vorsicht angesagt, da Puten doch schon mal älter werden. Hälse dagegen haben meist wieder Fleisch um den Knochen herum und können sowohl von Huhn, Pute wie auch von der Gans genutzt werden. Rücken und Rippen darf man zwar auch verfüttern, allerdings sollte der Hund dazu schon geübt sein mit der Knochenfütterung. Für Anfänger bieten sich die weicheren Knochen erst einmal an, um ihre Technik beim Knochenfressen zu verfeinern.

Mit abwechslungsreichem Gemüse und Obst wird die Futterration ergänzt und macht ca. 20-30% der Gesamtration aus. Dieser pflanzliche Anteil der Ration muss immer püriert verfüttert werden, da Hunde keine Zellulose spalten können und somit die Nahrung nicht verwerten können. Zellulose ist Bestandteil der Zellwände der Pflanzen und wird durch die Zerkleinerung zerstört und somit die Nährstoffe für den Hund verwertbar.
Obst und Gemüse kann fast alles verfüttert werden, was die Saison gerade anbietet. Vorsichtig sollte man nur mit Nachtschattengewächsen sein, da diese Solanin enthalten. Hierzu zählen Tomaten, Paprika, Peperoni, Kartoffeln und Auberginen. Bis auf Avocados und Auberginen können aber auch Tomaten oder Paprika in überreifer Form ab und an gegeben werden. Nur bitte unbedingt die grünen Anteile grosszügig entfernen und keine grüne Paprika verwenden. Kartoffeln werden nur gekocht vom Hund vertragen, weshalb sie bei reiner Rohfütterung aussen vor bleiben. Mit Kohlsorten sollte man auch eher zurückhaltend in der Verfütterung sein, da sie häufig zu starken Blähungen führen. Eine Ausnahme stellt aber der Chinakohl dar, dieser kann sehr gut verfüttert werden und wird von den meisten Hunden auch gern gefressen.
An Obst sollten nur Weintrauben, Holunderbeeren und Quitten von der Rohfütterung ausgeschlossen werden, ansonsten kann man ausprobieren, was der Hund gern annimmt und vom Magen her gut verträgt. Manche Hunde reagieren auf verschiedene Arten mit Blähungen oder Durchfall. Auch gibt es empfindliche Hundemägen, die mit dem hohen Säureanteil von Zitrusfrüchten nicht so gut zu Recht kommen. Also einfach langsam herantasten und herausfinden, welche Sorten ok für den jeweiligen Hund sind.

Diese 20-30% Gesamtration sollten überwiegend aus Gemüse (70%) bestehen, wobei es hier halb grüne und bunte Gemüsesorten sein sollten. Carotinhaltigen Gemüsesorten sollte immer Öl zugegeben werden, damit die fettlöslichen Vitamine auch aufgenommen werden können. Auch Sprossen, Wild- oder Gartenkräuter können den Gemüseanteil bereichern. Die restlichen 30% stellen den Obstanteil dar. Hierbei sollten unverdauliche Schalen, Kerne und Steine entfernt werden. Kerne und Steine enthalten giftige Blausäure. Auch schimmeliges oder unreifes Obst sollte nicht verfüttert werden, da schimmelige Stellen giftige Stoffe enthalten können und unreifes Obst die Verdauung durcheinander bringt.

Neben diesen Hauptbestandteilen einer Futterration gibt es noch so genannte Ergänzungsfuttermittel, die nicht in jeder Ration nötig sind, ab und an aber den Speiseplan in der Rohfütterung vervollständigen sollten. Hier stehen an erster Stelle wohl die Öle und Fette, die regelmässig hinzugegeben werden sollten, da sie essentielle Fettsäuren enthalten und damit für unseren Hund lebensnotwendig sind. Hier sollte zwischen verschiedenen Ölen und Fetten gewechselt werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen, auch ist darauf zu achten, dass man Omega-3 Fettsäuren haltige Öle verwendet, da der Hund mit dem Fleisch mehr Omega-6 Fettsäuren zu sich nimmt. Die beiden Fettsäuren sollten immer ausgewogen sein, da sie sich gegenseitig beeinflussen können. Zu den an Omega-3 Fettsäurehaltigen Ölen zählen: Leinöl, Hanföl, Walnussöl, Rapsöl und alle Fischöle wie Dorsch-, Lachsöl oder auch Lebertran. Der tägliche Bedarf des Hundes wird hier mit 0,3g Öl pro kg Körpergewicht angegeben.
Daneben zählen Heilkräuter, Samen, Nüsse und Kerne zur Ergänzung, wobei sie auch immer zerkleinert verfüttert werden sollten und eher selten auf dem Speiseplan stehen. Heilkräuter werden eigentlich nur bei Erkrankungen zugefüttert und sollten nicht einfach ohne Hintergrundwissen zum Futter zugefügt werden.

Zum guten Schluss noch die Zusatzfuttermittel, die ab und an verabreicht die Nahrung sinnvoll ergänzen können. Hierzu zählen Honig, Eier, Eierschalen, Bierhefe, Fermentgetreide, Heilerde, Muschelextrakte, Kieselerde, Propolis, Salz und andere.

Nun noch kurz zur Berechnung der Tagesration für unseren Hund. Die empfohlene Menge wird mit 2-3% des Körpergewichtes angegeben. Man muss aber hier ein wenig austesten, denn jeder Hund ist einzigartig und verwertet die Ration darum auch unterschiedlich. Die ganzen angegebenen Werte, die man finden kann, sind darum immer nur Richtwerte, an denen man sich orientieren kann. Eine Ration sollte dann immer zu 70-80% aus Fleisch, fleischige Knochen und Innereien bestehen und zu 30-20% aus dem pflanzlichen Anteil von Gemüse und Obst. Diese Werte können aber wirklich nur als Richtwert gesehen werden, denn manchmal vertragen die Hunde den hohen Fleischanteil nicht so gut, dann kann man ohne weiteres den pflanzlichen Anteil erhöhen.
Die Knochenration macht 10% der tierischen Gesamtration aus, genauso wie die Innereien 10% ausmachen sollten. Dies rechnet man am besten auf eine Woche hoch, da man ja nicht in jeder Portion die verschiedenen Fleischsorten nimmt, sondern mal Innereien, mal fleischige Knochen und mal Muskelfleisch als Beispiel. Im Ganzen soll eine Ausgewogenheit über einen Zeitraum von vier Wochen erreicht werden. Darum ist Abwechslung auf jeden Fall wichtig, damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt.

Milchprodukte und Getreide kann man zufüttern, wenn man möchte und wenn der Hund sie verträgt. Milchprodukte zählen dann aber doch eher zu den Zusatzfuttermitteln und werden ab und an mal zugefüttert. Will man Getreide zufüttern, sollte die Getreideration zwischen 10-15% der Gesamtmenge nicht überschreiten. Getreidekörner müssen immer zerkleinert (=> fein geschrotet, zu Flocken verarbeitet oder gemahlen) und eingeweicht werden, damit sie vom Hund verwertet werden können. Das Einweichen geschieht aus dem Grunde, weil Getreide die Eigenschaft hat, Flüssigkeiten aufzusaugen. Vorher aufgequelltes Getreide entzieht dem Magen nicht soviel Magensäure und belastet den Magen des Hundes weniger. Getreide enthält auch je nach Sorte einen hohen Anteil an Gluten, einem so genannten Kleberprotein, welches eben auch sehr viel Flüssigkeit aufsaugt und zusammenpappt. Glutenreiche Getreidesorten sollten darum gemieden werden, hierzu zählen: Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel und Grünkern.

Getreide und Fleisch kann man nur dann zusammen füttern, wenn der Hund es verträgt. Oft passiert es aber, dass Hunde mit Blähungen und Krämpfen zu kämpfen haben, weil das Fleisch länger mit dem schwerer verdaulichen Getreide im Magen bleibt. Dadurch kann es zu Fehlgärungen und Bakterienansammlungen kommen. Dann sollte man die Getreideportion separat verfüttern. Dies wird z.B. auch empfohlen, wenn man den Hund teils mit rohem und teils mit Trockenfutter versorgt. Auch hier finden sich unterschiedliche Verdauungszeiten und es kann zu Verdauungsproblemen führen. Darum wird empfohlen zwischen der Rohfutterration und der Trockenfutterration mindestens sechs Stunden vergehen zu lassen.

Infos zum Füttern von Innereien

Zu den Innereien zählen: Leber, Niere, Pansen, Blättermagen, Lunge und Milz. Leber und Nieren zählen gleichzeitig auch zu den Entgiftungsorganen und sollten darum nicht übermässig gefüttert werden. Vorsicht auch bei grossen Mengen Leber auf einmal, da Leber abführend wirkt und auch viel Vitamin A enthält. Dies kann bis zu einer Vitamin A Vergiftung führen.

Lunge hat einen hohen Nährwert mit wenig Kalorien. Daher bietet sie sich an, wenn der Hund zu dick ist. Sie gibt dem Hund das Gefühl viel zu bekommen, ohne das man übermässig Kalorien zuführt. Lunge hat einen hohen Proteingehalt, ist sehr eisenreich und enthält wenig Fett. Man kann sie prima im Backofen als Leckerli trocknen, ist allerdings nichts für empfindliche Nasen. Ein Zuviel an Lunge kann beim Hund aber auch zu Blähungen führen.

Blättermagen ist einer der Mägen des Rindes, allerdings ist er etwas kleiner als der Pansen und sieht blätterartig aus, was ihm auch seinen Namen gegeben hat. Blättermagen enthält auch noch Reste der Verdauung, allerdings sind diese schon weiter verdaut, als die im Pansen. Im Gegensatz zu Pansen ist Blättermagen niedriger im Fettgehalt und bietet sich darum für Hunde an, die schnell Fett ansetzen oder eher abnehmen müssen.

Als Pansen bezeichnet man den Grössten der vier Mägen vom Rind und er wird als grüner und weisser Pansen angeboten, wobei der weisse Pansen gewaschen und chemisch behandelt ist und darum für unseren Hund nicht mehr allzuviel Wertvolles an Inhaltstoffen enthält. Grüner Pansen ist meist nur mal kurz ausgespült oder enthält sogar noch Inhalt, der durchaus mitgefüttert werden darf, da Fasern der Verdauung noch enthalten sein können, die für den Hund wertvoll sind. Ganz frischer Pansen riecht eigentlich kaum, älterer dagegen kann schon fürchterlich stinken in der Menschennase. Hundenasen dagegen finden diesen “Duft” sehr verlockend. Pansen ist ganz frisch auch mit einem scharfen Messer gut zu schneiden, aber wenn er etwas älter ist, tut man sich wirklich schwer. Es ist auch nicht jedermanns Sache damit herumzuwerkeln, aber man kann ihn sehr gut schon vorgewolft kaufen.

Infos zum Thema Knochen füttern

In der Rohfütterung gar kein Problem und sogar sehr wichtig, um den Calciumbedarf zu decken. Sie sollten nur viel Fleisch drumherum haben und man kann sie unterscheiden: Geflügelknochen eben nur roh, niemals gekocht wegen des Splitterns. Röhrenknochen nur an geübte Hunde, da sie auch böse scharfkantig sein können und somit zu Verletzungen führen können. Zu den Röhrenknochen zählen: Rinderbein zwischen den Kugelgelenken, Markknochen und Rinderfüsse

Prima, mit viel Fleisch dran, sind Schulterknochen, nur leider ziemlich riesig. Sandknochen stammen aus den Kugelgelenken des Rinderbeines. Sie werden in der Regel sehr gerne vom Hund gefressen und auch ganz verspeisst. Durch ihren hohen Calciumgehalt sind sie gute Calciumlieferanten, sollte man aber nicht übermässig füttern, da sie leicht zu hartem Stuhl führen, dem sogenannten Knochenkot…schaut meist ziemlich weiss aus.

Markknochen sind zwar etwas leckeres für unseren Hund, wenn darin sogar noch Mark zu ergattern ist, aber sie haben durch ihre ringförmige Form auch Gefahren. Der Hund kann durchaus mit Zunge oder dem Unterkiefer darin hängenbleiben. Daneben sind die zersägten Röhrenknochen meist auch ziemlich scharf an den Rändern und können den Zahnschmelz angreifen. Unerfahrenen Hunden sollten sie darum gar nicht gegeben werden und selbst bei erfahrenen Knochenfressern sollte man dabei bleiben und darauf achten, dass der Hund nicht versucht die superharten Stücke zu zerbeissen.

Ochsenschwanz ist ein Knochen, der mit viel Fleisch behaftet ist. Leider schlingen viele Hunde die Stücke zu schnell herunter, warum man damit ein wenig vorsichtig sein sollte, denn dann kann das “Ding” ganz schön schwer im Magen liegen. Ochsenschwanz ist auch relativ teuer, da es von Menschen als Delikatesse angesehen wird, dagegen kann man versuchen Kalbsschwänze zu bekommen, die meist billiger sind.

Brustbein vom Rind oder Kalb ist ein weicher Knochen mit meist viel Fleisch daran und bietet sich darum auch als Anfängerknochen an. Da man es selber kaum teilen kann, sollte man es gleich von der Bezugsquelle in kleinere Stücke zerteilen lassen. Beim Kalbsbrustbein wird meist das Ganze verdrückt, wohin gegen beim Rinderbrustbein die härteren Knochen liegen gelassen werden.

Leckerchen für den Hund in der Rohfütterung

Hier bieten sich verschiedene Dinge an:
Rinderohren sind zwar nicht besonders nährhaft, werden aber von den meisten Hunden gern gefressen. Sie sind sehr knorpelig und haben oft noch Fell an sich, dies kann aber mitverfüttert werden. Fell reinigt nämlich in kleinen Mengen den Darm. Daneben finden sich auch Hasen-, Kaninchen-, Hirsch- oder auch Schweineohren, die man zum Knabbern geben kann.

Euter hat keinen grossen Nährwert und wird meist auch schwer verdaut. Als Leckerchen kann es aber gut gekocht verabreicht werden.

Hoden enthalten viele Hormone, darum wird empfohlen sie nur einmal im Monat zu geben.

Hörner dienen auch nur zum Benagen, da sie keinerlei Nährwert haben.

Getrocknete Lunge ist auch ein gutes Leckerchen, sehr kalorienarm.

Ochsenziemer kennt fast jeder, so bezeichnet man den Penis der Bullen. Er kann ruhig hin und wieder zum Knabbern angeboten werden.

Der Stross, auch Luftröhre genannt, wird zu den Knorpeln gezählt und kann gut zum Benagen gegeben werden, sollte aber an dem weicheren Teil aufgeschnitten werden. So vermindert man die Verletzungsgefahr, die sonst durch Steckenbleiben der Zunge gegeben wäre.

Der Schlund (Speiseröhre) wird zu den Knorpeln gezählt und zeigt ein gutes Calcium/Phosphor Verhältnis, warum er auch gern gegeben wird. Allerdings bekommt man das feste Röhrenteil kaum selber zerteilt und es wäre besser, man lässt es gleich wolfen. Ganz sollte man die Stücke nicht geben, da sie dem Hund in der eigenen Speiseröhre stecken bleiben können.

Der Kehlkopf (Gurgel) vom Rind zählt zu den Knorpeln. Er enthält zwar auch Calcium, aber nicht in der Menge wie Knochen und kann damit nicht als Calciumspender statt Knochen eingesetzt werden. Da die Hunde beim Benagen mit ihrer Zunge darin stecken bleiben können, sollte er entweder nur unter Aufsicht gegeben werden oder direkt in mindestens zwei Stücke geteilt werden.

.

.

.

.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.