Hundekrankheiten Lexikon “Parvovirose”

Hundekrankheiten Lexikon: Parvovirose

Die Parvovirose wird durch das Canine Parvovirus verursacht, sie ist eine hoch ansteckende und akut verlaufende Infektionskrankheit bei Hunden. Hinsichtlich ihres Verursachers und der durch ihn hervorgerufenen Symptome ist sie eng verwandt mit der Katzenseuche sowie der infektiösen Panleukopenie der Marderartigen. Am empfänglichsten für die Erkrankung sind Welpen im Alter von 2 bis 16 Wochen und alte Hunde.

Der Erreger dringt über die Nasen- und Maulschleimhaut in den Körper ein. Die Inkubationszeit beträgt 4 bis 10 Tage. Das Virus befällt besonders die sich fortwährend stark regenerierenden Zellen des Darmepithels, des Knochenmarks und des lymphatischen Systems. Ferner kann der Herzmuskel befallen sein, auch Embryoschädigungen sind beschrieben. Von der Krankheit werden vor allem Jungtiere befallen, deren eigenes Immunsystem noch nicht genügend entwickelt ist, bei Welpen werden deshalb die schwersten Krankheitsverläufe beobachtet. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über den Kot, möglicherweise auch mittels Speichel und Erbrochenem. Der Erreger ist gegenüber Umwelteinflüssen sehr unempfindlich. Bei Raumtemperatur bleibt er über 1 Jahr infektiös, die meisten handelsüblichen Desinfektionsmittel vermögen ihn nicht zu inaktivieren. Infolge seiner hohen Widerstandsfähigkeit bleibt der Erreger lange infektiös und wird mittels Beschnuppern oder Belecken kontaminierter Oberflächen (auch Menschen können Überträger sein) von einem neuen Wirt aufgenommen.

Die Erkrankung kündigt sich mit dem Auftreten von Fieber, Appetit- und Teilnahmslosigkeit an. Neben dem Auftreten starker, oftmals blutiger Durchfälle kommt es zu einer starken Abnahme der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) und damit zu einer Verminderung der Abwehrfähigkeit des erkrankten Organismus, der daher für bakterielle Sekundärinfektionen besonders empfänglich ist.

Mit dem Kot werden große Mengen hochinfektiösen Erregermaterials ausgeschieden. Bei schweren Verlaufsformen tritt innerhalb von 24 bis 48 Stunden der Tod ein. Drei bis zwölf Wochen alte Hunde sterben häufig an der Infektion, ohne dass es vorher zur Ausprägung klinischer Symptome gekommen ist. Hier kommt es infolge des Befalls des Herzmuskels zum akuten Versagen der Herz-Kreislauf-Funktion.

Eine Behandlung erkrankter Tiere zielt zunächst auf eine Stabilisierung des Patienten hin. Hierzu sind Infusionen nötig. Das Virus selbst wird durch die Applikation von Interferonen und Serum-Antikörpern bekämpft. Bakterielle Sekundärinfektionen gilt es durch die Gabe von Antibiotika zu vermeiden. Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Krankheit ist die Einhaltung strikter Hygienemaßnahmen, um die Ausbreitung des Erregers zu verhindern.

Als vorbeugende Maßnahme existiert eine Impfung gegen Parvovirose. Daher sollten Hunde mittels einer Grundimmunisierung und anschließenden Wiederauffrischungsimpfungen geschützt werden.

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Hundekrankheiten-Lexikon mit freundlicher Genehmigung der LESIA Tierklinik Düsseldorf

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