Hundekrankheiten Lexikon: Konjunktivitis follikularis (Follikulose)
Sie tritt meist bei jungen Tieren – besonders Hunden – auf. Die Follikel sind wie kleine Lymphknoten in der Bindehaut zu verstehen, die anschwellen, wenn das Immunsystem gereizt wird. Das Immunsystem des jungen Tieres muss sich mit vielen neuen Reizen (Antigenen) auseinandersetzen. Dazu gehören beispielsweise Bakterien, aber auch Pollen, Staub, trockene Heizungsluft, Cabriofahren, Zigarettenrauch und vieles mehr. Durch die Reizung produzieren bestimmte Zellen in der Bindehaut mehr schleimiges Sekret (daher auch der Name Schleimhaut), auf dem wiederum Staub, Pollen, Bakterien etc. vermehrt kleben bleiben.
Ein Teufelskreislauf entsteht, der bei manchen Hunden mehr Ärger bereitet als bei anderen. In den allermeisten Fällen „verwächst“ sich diese, meist saisonal wiederkehrende, Entzündung, wenn die Tiere erwachsen werden und das Immunsystem immer weiter ausgebildet wird. Je nach Rasse und Alter können eventuelle Lidfehlstellungen, aber auch autoimmune Erkrankungen und Allergien das Bild verschlimmern. Das „Ausschaben“ und Verätzen der Follikel kann zu unnötigen Vernarbungen und im schlimmsten Fall auch zum „trockenen Auge“ führen. LESIA empfiehlt, soweit nötig, primär eine medikamentelle Therapie.