Vitamin E im Hundefutter
In der Natur findet man acht verschiedene Vitamin E- Verbindungen. Das bekannteste ist wohl das Alpha- Tocopherol, welches auch als die Vitamin-E Verbindung mit der höchsten Aktivität bekannt ist. Vitamin E gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und wird in geringer Menge in Leber und Körperfett gespeichert.
Vitamin E ist für die Zellatmung von Bedeutung, auch für die Atmung des Hundes selber. Daneben schützt Vitamin E die Lipide der Zellmembranen und senkt das Zusammenballen der Blutplättchen und unterstützt somit den Blutkreislauf und das Herz. Darüber hinaus ist Vitamin E am Eiweiss- Stoffwechsel beteiligt, unterstützt das neuromuskuläre System und hat Einfluss auf die Immunabwehr.
Tocopherole sind in der Lage zu oxidieren, dadurch sind sie in der Lage die Bildung von Peroxiden zu verhindern, dies insbesondere im Fettstoffwechsel, so dass sie eine Oxidation der Fette verhindern können. Hierzu sind sie sowohl im Organismus, wie auch in Futtermitteln in der Lage, wodurch sie in Futtermitteln auch zur Konservierung des Futters eingesetzt werden. Hier kommt noch hinzu, dass sie nur eine geringe Verlustrate während des Erhitzens aufweisen. Als Antioxidant bezeichnet, fangen sie so auch im Körper sogenannte freie Radikale ( = aggressive, sauerstoffhaltige Verbindungen) ab und schützen so die Zellen vor Zerstörung.
Tocopherol wird durch mehrfach, ungesättigte Fettsäuren oxidiert und schützt dadurch die Öle oder auch das Futter, welches ungesättigte Fettsäuren enthält, vor dem Ranzigwerden. Da wir aber oben gelesen haben, dass dies nur dadurch geschieht, dass Tocopherol selber oxidiert, zerstört also dieser Oxidationsvorgang das Vitamin E. Dies erklärt uns auch, warum der Vitamin E Gehalt bei einem höheren Gehalt an mehrfach, ungesättigten Fettsäuren niedriger ist und man somit den Bedarf an Vitamin E als erhöht ansehen muss.
Der Vitamin E Bedarf unseres Hundes wird mit 0,6 – 1,1 mg Vitamin E pro kg Körpergewicht angegeben. Ganz so festlegen lässt es sich nicht, da der Bedarf in Abhängigkeit von der Nahrung zu sehen ist, also von der Zufuhr der mehrfach, ungesättigten Fettsäuren zur gleichen Zeit. Angaben von mindestens 0,6 mg Vitamin E pro Gramm ungesättigte Fettsäuren sind lt. Meyer/Zentek zu veranschlagen. Auch altes Futter hat hier eine Bedeutung, da ranziges Futter Peroxide enthält und somit der Bedarf am Oxidationshemmer Vitamin E erhöht wird.
Vitamin E haltige Nahrungsmittel sind z.b. Getreidekeimlingen, Ernuss- und Kokosöl, Butter, Spinat, Äpfel oder auch Fenchel. Ein paar Nahrungsmittel, die relativ viel Vitamin E enthalten pro 100g rohem Bestandteil:
Distelöl, Olivenöl ml 24-30 mg
Keime 24 mg
Lachs 2 mg
Einen erhöhten Vitamin E Bedarf findet man auch bei Hunden mit Herzmuskelschwäche und bei Hunden mit Störungen der Gallenflüssigkeit ( weniger Aufnahme von Vitamin E). Daneben während der Trächtigkeit und Laktation und natürlich während des Wachstums des Hundes.
Ein Mangel an Vitamin E ist bei unseren Hunden eher selten zu beobachten. Beim erwachsenen Hund kann es aber zu einer Herzmuskelschwächung kommen und zu Ausfällen der Skelettmuskulatur. Beim Junghund zeigen sich eine schlechte Entwicklung und Bewegungsstörungen durch die Degeneration der Skelettmuskulatur und die Schwächung des Herzens.
Über einen Überschuss und seine Folgen konnte ich keine bewiesenen Fakten finden, man hat wohl herausgefunden, dass die Toleranz gegenüber Vitamin E höher liegt, als Vitamin A und D.
Infos zum Thema:
Da Vitamin E, zusammen mit Selen und Betacarotin, einen wichtigen Immunschutz für die Zellwände darstellt, sollte auch auf den Gehalt der Nahrung an diesen Stoffen geachtet werden. Hier spricht man dann schon mal von Zellschutzpräperaten, die gegen freie Radikale schützen.
Möchte man Vitamin E als Zusatz geben, sollte man auf die Herkunft der Tocopherole achten: die natürliche Form ist um 2-3fach wirksamer, als die synthetische Art (= dl-Alphatocopherol). Alphatocopherol in Vitamin E umgerechnet: 1mg = 1,49 IE
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