Ernährung des Welpen und Junghundes

Ernährung des Welpen und Junghundes

Eine gute Ernährung des Welpen ist schon mal ein dickes Startkapital in sein Leben, denn es ist wichtiger Schritt in ein hoffentlich, gesundes Erwachsenwerden. Wachsende Hunde brauchen ca. doppelt soviel Energie wie ein erwachsener Hund. Gerade nach der Geburt ist erst einmal der Energiebedarf des kleinen Lebewesens am höchsten, hier können wir aber nur auf den Züchter vertrauen.
Wenn der Welpe dann im Alter zwischen meist 8 – 12 Wochen bei uns einzieht, besteht zwar schon ein geringerer Bedarf, aber trotzdem liegt dieser weiterhin wesentlich höher, als der eines ausgewachsenen Hundes.

Nun könnte man denken, ok, ich gebe meinem Junghund einfach ein hochprozentiges Eiweissfutter und gut ist. Nein, leider ist es aber nicht ganz so einfach, denn Eiweiss wird nicht nur zum Zellaufbau, sondern auch zur Energieversorgung herangezogen und wo zuviel Energie ist, da ist auch ein schnelles Wachstum programmiert. Dies sollten wir aber vermeiden, insbesondere bei den Riesen unter den Hunden. Wächst unser Hund zu schnell, haben die Knochen keine Zeit zur ausreichenden Stabilisierung, also die Mineralisierung der weichen Welpenknochen kommt zu kurz. Dies führt dann sehr oft zu Missbildungen und Deformierungen am Skelett des Hundes, womit unser Hund dann ein Leben lang leben muss, wenn es nicht sogar seine Lebenserwartung von vornherein verkürzt. Erst wenn das Längenwachstum vollends abgeschlossen ist, verknöchert auch die Wachstumszone und erst dann hat das Skelett des Hundes die volle Stabilität.

Wie schon beim Nährstoff- und Energiebedarf beschrieben, ist die Zusammensetzung des Futters aus den drei Energielieferanten: Eiweiss, Fett und Kohlenhydrate und deren Konzentration zueinander wichtig. Überhöhte Eiweisszufuhr ist kein Garant für eine gute Entwicklung, wohl aber die Art des Eiweisses. Leicht verdauliches und damit hochwertiges Eiweiss ist immer vorzuziehen, da auch ein Eiweissmangel schädlich ist. Also sowohl ein Zuviel, wie auch ein Zuwenig ist nicht förderlich für die Gesundheit unseres Hundes. Darum möchte ich Dir raten, informiere Dich bei verschiedenen Quellen: Deinem Züchter, Deinem Tierarzt, bei anderen Hundebesitzern etc. und glaube nicht jeder Werbung.

Wichtig im Zusammenhang mit dem Wachstum ist auch das genaue Calcium- Phosphor- Verhältnis und die Zufuhr von Vitamin D. Nur wenn diese drei Bestandteile im rechten Verhältnis zueinander stehen, kann die Knochenbildung richtig erfolgen. Zu einem ausgewogenen Fertigfutter sollte man möglichst keine Mineralstoff- oder Vitaminpräparate geben. Bei der Selbstversorgung mit eigenem zubereitetem Futter ist es dagegen von Vorteil auf ausreichende Zufuhr gerade dieser Mineralien zu achten.

Auch die Menge der Futterration beeinflusst die Gesundheit unseres wachsenden Hundes. Geben wir ihm zuviel, wird er die überschüssige Energie in Depotfett umwandeln und ein Speckbäuchlein ansetzen. Dies finden zwar viele ganz niedlich, ist aber für unseren Junghund eher von Nachteil, da es die Neigung zu Übergewicht fördert und wir die Knochen und Gelenke unnötig belasten. Geben wir ihm zuwenig, wird er abmagern und wie ein kleiner Hungerhacken ausschauen. Logisch auch dies ist für den Organismus schädlich, da dann notwendige Körperfunktionen leiden und die zugeführte Energie nicht zum Aufbau an Körpersubstanz, sondern zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen gebraucht wird.

Und wieviel braucht nun unser wachsender Draufgänger? Dies kann man gut am Körperfett über den Rippen tasten: die Rippen sollten dabei mit flacher Hand leicht zu ertasten sein, hat man dagegen erst einmal eine Fettschicht unter den Hand und muss fester drücken, um die Rippen zu spüren, ist es ein zuviel an Nahrung, dann sollte man die Ration verringern. Sieht man dagegen die Rippen und Hüftknochen deutlich hervorstechen, sollte man die Ration langsam erhöhen. Nicht gleich viel, viel mehr geben, denn damit würde man einen Wachstumsschub hervorrufen, was wir ja vermeiden wollen, zwecks Knochenstabilität.

Bei unserem Junghund sollten die Mahlzeiten noch auf vier bis drei Portionen am Tag verteilt werden. Dies ist für den kleinen Magen verträglicher. Ab einem bestimmten Alter, hier scheiden sich nun schon die Geister, sollte man auf zwei oder auch auf eine Mahlzeit pro Tag umsteigen. Meist wird empfohlen zwischen dem 6. bis 12. auf die Art umzustellen, wie man es beibehalten mag.
Es kann gut sein, dass Dein neuer Hausgenosse erst einmal das Futter verweigert, da ihm die Umstellung Schwierigkeiten bereitet: er ist von seiner Familie getrennt worden, hat eine neue Umgebung bekommen und vollkommen fremde Menschen springen um ihn herum. Hier braucht man ein wenig Geduld und Ausdauer, wenn man sich nicht einen kleinen Mäkler erziehen will. Denn wenn Du nun tausend verschiedene Futtersorten ausprobierst, in der Hoffnung, dass er irgendetwas davon mal annehmen will, dann lernt der kleine Welpe sehr schnell, dass man mit Futterverweigerung das Futterangebot beeinflussen kann. Stelle ihm einfach immer wieder zu festen Zeiten seinen Napf hin und sollte er es nicht annehmen, nimm ihn wieder weg. Irgendwann wird er schon futtern, denn der Hunger wird ihm sagen, dass er futtern muss.

Am Anfang empfehlen sich feste Zeiten zum Füttern, damit für den Neuling eine gewisse Routine in sein Leben kommt. Auch sollte er in Ruhe fressen dürfen, also an einem ruhigen Platz und nicht während alles um ihn herum turnt und er nur abgelenkt wird. Schliesslich sind Junghunde superneugierig und wollen nichts verpassen, da wird dann das Futter auch schon mal schnell vergessen. Später kann man die Zeiten ruhig unterschiedlich gestalten, dies bringt den hungrigen Hund auch nicht in Erwartungshaltung und damit in den Trieb sein Futter einzufordern.

Abschliessend noch der Hinweis, dass Hunde egal ob Welpe, Junghund oder ausgewachsener Hund nach der direkten Futteraufnahme erst einmal unbedingt ruhen sollten. Dies sollte man ihm Notfall bei einem kleinen Superwibbel auch einfordern und ihn zur Ruhe zwingen. Natürlich nicht mit Gewalt!!! Es bietet sich an, ihn irgendwo an einen Platz zu gewöhnen, wo er abliegen soll und man kann während dessen daneben sitzen und etwas anderes tun. Oder man nimmt eine Hundetransportbox und sperrt ihn zu seinem Schutz die erste Zeit darin ein. Mit der Zeit lernt der Junghund dann sehr schnell, dass er auf Signal hin Ruhe halten soll. Und schliesslich geschieht dies ja zu seinem Besten, denn ich glaube niemand möchte seinen Hund durch eine Magendrehung verlieren müssen.

Bei allem gut gemeinten Futterangebot sollten wir Übergewicht unbedingt vermeiden. Beachte darum auch die Leckerchen zwischendurch, diese sollte man von der täglichen Futterration abrechnen. Also lieber ein Leckerchen ab und an weniger, denn auch hier gilt: weniger ist oft mehr. Dein treuer Freund freut sich genauso über Deine Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten und liebevolle Worte!!!!!

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